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View Full Version : IBM PowerHA



Markus Ralf
23-09-11, 14:18
Hallo,

wir sollen für einen Kunden eine Hochverfügbarkeitslösung implementieren.

Unser Distributor meint IBM POWER HA ist für die Spiegelung von zwei Systemen die richtige Lösung.

Hat jemand schon Erfahrungen sammeln können?
Uns interessieren die Punkte:

- Aufwand zum Aufsetzen der Lösung
- Administration
- Geschwindigkeit
- Umschalten bei Ausfall vom Real- und Notsystem.

Danke für interessante Antworten im voraus.

Gruß Markus Ralf

nedo13
26-09-11, 10:12
Aufwand zum Aufsetzen der Lösung:
- Der Aufwand ist abhängig von der von der größe des Systems. Kann an einem Tag fertig sein, kann aber auch 2 Wochen dauern.

Administration:
- wenn sich jemand mit dem Betriebssystem (IBM i)auskennt ist das kein Problem und leicht zu administrieren. Aber man kanns auch unter AIX laufen lassen. je nach Verwendungszweck.

Geschwindigkeit:
- Die Geschwindigkeit ist auch wiederum abhängig vom system, anzahl der Prozessoren, anzahl der Schreib-Lese-Köpfe..... und natürlich der Anzahl der Benutzer. Aber da IBM i ein datenbank optimiertes Betriebssystem ist würde ich jetzt mal schätzen, läuft es um einiges schneller als ein Windows Server...

Umschalten bei Ausfall vom Real- und Notsystem:
Das kann automatisch passieren ist ne Einstellungs sache...

Hoffe ich konnte helfen.

RobertPic
26-09-11, 22:50
Wir haben jetzt Power HA in der 2. Generation im Einsatz. Die erste Generation mit V5R4 und jetzt mit V7R1.



- Aufwand zum Aufsetzen der Lösung
Gleich vorweg: Gespiegelte Daten benötigen einen eigenen ASP (bzw. auch fest zugordnete Platten - für nicht VM's). Die Backup-Maschine hat im Spiegelstatus keinen Zugriff auf die Daten im ASP.

Der Aufwand hängt stark von der angestrebten Qualität ab:
Einfachster Fall: Nur die Datenbank (bzw. der Bibliotheken, auch DataQueues, IFS). Das Spiegeln macht hier keine Probleme.

Das Problem sind hier eher die nicht gespiegelten Daten: Benutzerprofile, Drucker (Devicedescription), Outq's
und Programme. Auch Outq's lassen sich in dern Cluster/ASP aufnehmen - dürfen dann aber nicht in der QUSRSYS stehen...

Verwendung von "Cluster Resource Services"
Damit lassen sich auch Benutzerprofile und Printer in eine Verwaltungsdomäne bringen. Diese werden dann aber nicht gespiegelt, sondern syncronisiert.

Unabhängig davon musst die (GreenScreen) Applikation ein paar Sachen beachten:
- User/Jobd müssen den Cluster-ASP (iASP) eingetragen haben
- Die IP-Adresse (wg. ODBC/JDBC, FTP, Freigaben...) muss im Fail/Switchover zur Backup-Maschine wandern - das bekommt man nur manuell hin
- IFS-Pfade von Objekten im iASP ändern sich (z.B: CPYFRMSTMF..)
- IPL der beiden Maschinen muss syncronisiert ablaufen
...

Im Webnavigator von V7R1 ist ein Assistent für das Einrichten vorhanden. Hier kann man den Cluster menügeteuert einrichten - hat aber auch erst nach einem IBM-Call/PTF funktioniert.



- Administration
Einmal eingerichtet, würde ich den Cluster (iASP) als "wartungsfrei" einstufen. Die Wartung der nicht-gespiegelten Daten (User, Drucker, ev. Programmbibliotheken) muss entweder manuell oder mit dem Cluster Resource Manager gemacht werden.

Die Wartung kann mit GreenScreen und/der dem Webnavigator gemacht werden.



- Geschwindigkeit

Im Gegensatz zu einem VMWare-Cluster gibt es keine Arbeitsteilung im Cluster. Die Backupmaschine wird nur gespiegelt und hat in diesem Zustand keinen Zugriff auf die iASP-Daten. Damit ist die Backup-Maschine keinesfalls ausgelastet. Man kann ist also mit VM's oder z.B. Java/Webjobs belasten. Diese müssen im Ernstfall aber "kürzer" treten.



- Umschalten bei Ausfall vom Real- und Notsystem.

Das "geplante" Switchover geht bei uns in einer Minute (80 GB Daten im iASP, Power7 i520) ABER: Mit dem Anhängen des iASP werden die "IPL-Arbeiten" für den Dateninhalt gemacht. Wenn im Ernstfall über 500 Arbeitsplätze "versterben", werden die Aufräumarbeiten das Mounten des iASP doch deutlich verzögern ("leider" noch keinen Ernstfall gehabt:rolleyes:). Dazu kommt, dass man die Applikation (Serverjobs) ja erst starten kann, wenn die Daten aus dem iASP gemountet sind.

Wir gehen von einer Umschaltzeit von 30 Minuten aus.

Das Umschalten im Ernstfall geht auch wieder über die Webkonsole (der Backupmaschine) oder über die angegebene MessageQueue ("G") im GreenScreen.

Zu beachten:
Lizenzen: Viele Lizenzen gehen auf die Seriennummer. Je nach Anbieter muss man hier nochmal Lizenzen nachkaufen.

Die genaue Aufwand bzw. die Probleme hängen natürlich von der Größe der DB, der Art der Applikation (ODBC, 5250..) und von der Menge der Konfigurationsänderungen (neue geänderte Userprofiles, Drucker) usw. ab.