View Full Version : Programmierstandards - Feedback und Ideen
Das unschöne am fully free ist, dass man gar kein fixed format mehr verwenden kann. Das heißt, man muss zwingend Prototypes für jeden CALL bauen. (Das haben wir jetzt automatisiert, war aber schon etwas Mühe).
Bei den Kopiervorlagen kommt es meiner Meinung nach darauf an, was das für Kopiervorlagen sind. Es gibt ja Dinge, die man nicht generisch bauen kann (z.B. vieles was mit Masken zu tun hat). Da finde ich es besser, wenn jeder dieselbe Kopiervorlage verwendet. Es soll auf keinen Fall heißen, dass man kopieren anstatt modularisieren sollte!
Dieter
... das ist ja sogar mal eine positive Sache an "fully free". Seitdem man für exec sql nicht mehr aus dem free raus musste, habe ich jedenfalls keien C Zeile mehr benutzt.
Bei näherem hinsehen entpuppt sich so manche Kopiervorlage als etwas. was man besser durch Modularisierung erreichen könnte, da geht mehr als die meisten denken, auch bei Masken!
D*B
Hallo Dominic,
das erinnert mich an meine ersten Wochen in meiner Firma. Da habe ich auch Programmierrichtlinien einführen sollen.
Nur wurden halt selten wirklich neue Programme geschrieben, sondern immer nur geändert oder "was ähnliches wie dortunddort" erstellt (also kopiert+angepasst).
Dadurch blieben die verschiedenen Stile erhalten, weil die komplette bestehende Software umstellen macht keinen Sinn.
Was mir letztlich gelungen ist, ist im wesentlichen folgendes:
- Eingangsparameter und lokale temporäre Variablen haben ein erkennbares Präfix
- Kopieren+Anpassen möglichst vermeiden. Lieber nur 1 Routine mit Parametern.
- sinnvolle COPYs eingeführt für Dinge, die immer wieder manuell ausformuliert waren
- Templates für Reportprogramme (redundante Logik zentral ausgelagert)
Und das alles nur bei neuen Programmen. Das ist im Rückblick nicht allzuviel.
Andererseits wenn ich den Entwicklungstil komplett neu erfunden hätte, dann wäre die heterogene Landschaft um 1 Variante reicher geworden, und dadurch noch schlimmer.
Letztlich wirklich wichtig war es, eine Versionsverwaltung einzuführen, um Änderungen nachvollziehbar zu machen und Quellen gegen parallele Änderungen zu sperren.
Weiterhin wichtig ist es, die Einhaltung der Regeln zu prüfen!
Die Versionsverwaltung wurde hochgelobt - und ich musste später feststellen, dass aus Bequemlichkeit nur 95% darüber lief. Erst ein regelmäßiger (automatischer) Check und dann auf die Finger hauen half.
Das ist wahrscheinlich nicht ganz das, was Du hören willst.
Aber vielleicht ist Deine Situation auch eine ganz andere wie bei mir damals :-)
Viel Erfolg!
Gruß, Christian
LordCinimod
08-01-16, 13:52
Also ich liebe TFR(total free rpg) oder wie ihr es nennt fully free RPG :) (gibt es da eine offi. Bezeichnung von IBM? ) Habe noch das beschnittene Free RPG am Anfang der Ausbildung mitbekommen und fand die Variablendeklaration immer sehr umständlich, mit dem TFR ist das viel einfach gelöst wie ich finde ;)
Ich warte einfach ab wie es aufgenommen wird ;) es wird Zeit brauchen das ist klar aber hoffe das sich alle damit anfreunden können was zum Schluss durch die Führungskräfte abgesegnet wird! Aber wie gesagt geht es dabei ja auch primär um neue Mitarbeiter. Mir ist auch bewusst das man nicht einfach mal alle Programme modernisieren kann, aber z.B. als ich auf der Common-D Azubi Schulung für RPG war hat ein Mitstudent erzählt das seine Firma einen externes Programm gekauft hat und dann haben die beim Anfassen eines Programmes dieses einfach vorher in TFR umgewandelt :D und mussten ab und zu nurnoch ein paar kleine Probleme manuell fixen
Find ich genial, leider sind wir davon bei uns in de Firma noch weit weg :(
Am überlegen bin ich ob MVC mit in die Standars rein sollte, habe letzens einen Artikel von S. Klement und P. Tohy gefunden und war freudig überrascht. Kenne MVC bereits von C#/Java und da ist MVC ja seit Jahren Standard bei der Entwickung.
Grüße
Dominic
dschroeder
08-01-16, 14:16
Zur Klarstellung: Früher gab es nur das "Fixed Format" RPG. Vor einigen Jahren hat IBM dann das sogenannte "free format" RPG herausgebracht. Dort konnte man einigen Code in freierer Form schreiben, die Deklaration der Variablen war aber noch auf fixed format angewiesen. Danach gab eine Erweiterung zum "total free RPG", in dem dann auch alle Deklarationen im free format gemacht werden konnten. (Also Einführung der dcl- Anweisungen).
Aber auch dieses "total free RPG" hat noch eine Einschränkung: Code kann nur in den Spalten 7 bis 80 stehen.
Seit Ende November 2015 gibt es jetzt das "fully free RPG". Dort ist jegliche Spaltenbeschränkung aufgegeben. Man kann also ganz links in Spalte 1 anfangen zu schreiben und soweit nach rechts raus schreiben, bis die maximale Breite der SRCPF erreicht ist (Wir haben das bei uns auf 240 eingestellt).
Die Begriffe habe ich von den IBM Veröffentlichungen übernommen. Ich finde sie auch etwas ungewöhnlich. Aber da IBM die Free-Syntaxen in mehreren Schritten eingeführt hat, gingen denen anscheinend die Begriffe aus. Dehalb ist wohl die Rede von "free", "totally free" und "fully free".
Dieter
dschroeder
08-01-16, 14:25
Dominik, noch eine Frage zu MVC: Ich habe den Artikel (noch) nicht gelesen. Aber hast du denn eine gute Idee, wie du die Trennung sauber hinbekommst? Wir versuchen natürlich auch, die Eingabe von der Businesslogik zu trennen. Aber vieles hängt irgendwie doch immer am Bildschirm. Es gibt ja kaum Möglichkeiten, die Dinge auf einem Display zu modularisieren. Ich meine damit, dass man z.B. auf einer Kundenmaske nicht ein weiteres Programm aufrufen kann, dass eine Adresse erfragt und sich "in den Bildschirm" einpasst. Es sind dann entweder 2 Programme mit 2 Masken oder aber ein "großes" Programm mit einer großen "Maske" (Also Kundendaten und Adressdaten). Selbst mit Profound-Mitteln ist das ja so nicht möglich. (Mal abgesehen von iFrame oder direktem Javascript).
Dieter
Mal sehen, welche Free-Varianten es demnächst gibt und wie die heißen.
Es gibt ja keinen Grund, warum eine DCL-Anweisung unbedingt am Anfang stehen muss.
Der Compiler arbeitet ja sowieso in mehreren "Phasen".
Die nächste Option ist ein Copy, der je nach Quelltyp ein Copystrecke automatisch von RPG nach ILERPG nach FullyFree konvertiert.
Hierbei werden dann dynamisch erstellte Variablen (was ja nur im Nicht-Free geht) dann kurz davor per DCL definiert.
PLIST-Aufrufe werden in PR's konvertiert und die Call's angepasst.
KLIST's werden aufgelöst (entfernt) und die entsprechenden EA-Befehle um die Keyfelder ergänzt.
Hier brauche ich dann nicht mehr zu suchen, mit welchem Schlüssel denn nun tatsächlich zugegriffen wird.
Dann brauch ich mich um die "Modernisierung" der Quellen auch nicht mehr zu kümmern.
Nun gut, das automatische Konvertieren von Subroutinen in Prozeduren wird dann wohl nicht lange auf sich warten lassen.
Nun gut, das automatische Konvertieren von Subroutinen in Prozeduren wird dann wohl nicht lange auf sich warten lassen.
... umsetzen von SUBRs nach PROCs konnte das Linoma Teil schon bevor es free gab.
D*B, der das Gedöns um free RPG nicht verstehen kann, das war für andere Programmiersprachen schon normal, bevor die meisten Programmierer aus den Windeln raus waren.
dschroeder
08-01-16, 14:45
D*B, der das Gedöns um free RPG nicht verstehen kann, das war für andere Programmiersprachen schon normal, bevor die meisten Programmierer aus den Windeln raus waren.
Gerade weil die freie Eingaben für eine Programmiersprache so wichtig ist, ist es doch klar, dass sich die RPG-Programmierer dafür interessieren, wie es geht und die Forderung aufstellen, dass es vernünftig funktioniert.
Dieter
LordCinimod
08-01-16, 14:59
@dschroeder:
Ich weis nicht ob ich deine Problematik im Moment richtig verstehe, aber so wie ich das verstehe würde ich eine Maske erstellen, mit verschiedenen Records(Kundendaten, Adressdaten) dann hätte ich ein *srvpgm wo alle DB Zugriffe usw. als Prozeduren vorliegen und dann eine Control Datei wo die ganze Steuerung abläuft. Wobei es dann z.B. eine getKundendaten(Para) und eine getAdressdaten(Para) Prozedur, welche dann je nachdem deine Records befüllt. Die Prozedur getAdressdaten kann man ja auch dann in jedes Programm einbinden, die notwendigkeit eines richtigen Programmes sehe ich da gerade nicht, aber vllt. habe ich was falsch verstanden(bin ja auch noch Azubi ; )
Dazu muss ich aber noch sagen das ich durch Prüfungsstreß wegen Ausbildungsende noch nicht sehr viel praktisch experimentiert habe, hauptsächlich die Artikel gelesen und theoretisiert.
EDIT: Modul meinte ich *srvpgm welches dann per bnddir eingebunden wird.
EDIT2: Liegt das nur an meinem Browser oder werden bei euch Emoticons auch nicht angezeigt?
Grüße
Dominic
dschroeder
08-01-16, 15:19
Bei mir (Chrome) werden innerhalt des Textes nur eckige Standardbildchen angezeigt. Sind wahrscheinlich deine Emoticons.
Zu deiner Antwort bzgl. MVC: So ähnlich machen wir das. Wir versuchen das meiste an Plausicode, Speichercode usw. in Tools auszulagern. Aber trotzdem muss man ja noch viel immer wiederkehrendes machen. Beispielsweise müssen wir in den Profound-Masken ja die Errormessages und Errorconditions für jedes einzelne Feld definieren (wir wollen feldspezifische Fehler haben). Meine Idealvorstellung wäre etwa folgendes:
Man will eine Kundenmaske bauen mit einigen kundenspezifischen Feldern und einem Block, in dem eine Adresse eingetragen werden soll. Dann wäre es natürlich super, wenn man einmalig einen Adresserfassungsblock incl. der Bildschirmfelder mit allen Plausis usw. bauen könnte und diesen Block dann in eine bestehende Kundenmaske integrieren könnte. Man könnte auf der Kundenmaske ja einen Container vorsehen, in dem sich das Adressformat ausbreitet. Aber das geht ja mit dem Display-File Konzept nicht. (Außerdem würde man wahrscheinlich multithreading brauchen, um das zu implementieren.).
Wenn so etwas aber ginge, hätte man noch ganz andere Möglichkeiten der Modularisierung und Wiederverwendung. (Eine Adresserfassung würde ich ja auch auf einer Lieferantenmaske benötigen).
Tja, es gibt so viele Ideen, was man noch alles brauchen könnte ...
Dieter