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View Full Version : Frage zu SQL auf der AS400



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holgerscherer
25-01-24, 09:50
@Birgitta
Es ist ja schön für Dich, dass Du ausschließlich nur mit den neuesten Versionen zu tun haben scheinst.
Aber in der Realität siehts da gewaltig anders aus.


als Dienstleister kennen wir das Problem, daß die Kunden jahrelang Geld gespart haben, weil die alte Power5 mit V5R4 ja noch läuft. Und dann kommt irgendeine Anforderung zum Update
(3rd Party tool, ein Programmierer mit Ideen, etc) und dann kostet die "AS/400" auf einmal Geld.
Ganz ehrlich - wer 20 Jahre nix in die Umgebung investiert hat, muss auf einmal doch ein wenig in die Hand nehmen. Beim PC Server gehts ja auch, oder wer ist freiwillig noch mit Windows 2000 unterwegs?
Und dann kommt jemand um die Ecke und sagt, die AS/400 könne das nicht. Klar, zwischen V5R4 und V7R5 gibts ja kaum Unterschiede, ist ja immer noch der gleiche GreenScreen.

Wenn man sich mal damit beschäftigen würde (und das geht recht günstig), was in der neuen Version auch geht, habt Ihr als Softwareanbieter auch die Möglichkeit, Eure Kunden für einen Wechsel zu begeistern.

Manchmal ist es echt anstrengend, Ideen für Funktionen im neuen Betriebssystem zu haben, wenn es heisst, der alte Kram tuts ja auch.

Robi
25-01-24, 10:02
Ich sag nur:
Kunden mit 2 * V7R4 und Power 8 mit HVF!
Im STR36 Mode!

Andreas_Prouza
25-01-24, 10:29
Ich sag nur:
Kunden mit 2 * V7R4 und Power 8 mit HVF!
Im STR36 Mode!

... einfach genial! :D

Da in der heutigen Welt immer mehr mit TCP kommuniziert wird (WebServices, Mail, ...) und generell SSL (auch bei Telnet) immer größere Bedeutung haben, gibt es allein aus dieser Thematik den Zwang auf neuere Versionen zu migrieren.

Bei SSL (Zertifikate, TLS, Cipher, ...) gibt es immer wieder neue Versionen und ältere werden sukzessiv deaktiviert.
Ich erlebe immer wieder IBM i Systeme die plötzlich, ohne irgendeine Änderung am System, nicht mehr nach außen kommunizieren kann, weil auf einem Windows/Linux Server/Client ein Update durchgeführt wurde, wo z.B. SSL v3 oder TLS 1.0 nicht mehr erlaubt wird.

Robi
25-01-24, 11:35
Na ja, alles was wir neu machen, und manches was wir ändern wird in ILE gemacht.

Trotzdem laufen dort > 85 % S36 Programme mit Bildschirmverarbeitug im Zyklus und OCL Steuerung:cool:

Und nahezu alle 'alten' Dateien sind intern beschrieben, teilweise mit Satzarten.
Funktioniert halt und das ist ausreichend.

holgerscherer
25-01-24, 12:07
Ich sag nur:
Kunden mit 2 * V7R4 und Power 8 mit HVF!
Im STR36 Mode!

einer der größten IBM-Kunden in USA fährt auch noch S36, deshalb wird grade diskutiert, ob man die S36-Unterstützung irgenwann sterben lassen kann oder nicht.

holgerscherer
25-01-24, 12:09
Funktioniert halt und das ist ausreichend.

klar, never change a running system ist eine altbewährte Methode.
Aber dann kommt irgendeine kleine Anforderung, die da nicht mehr geht,
und dann wird das ganze System durch Windows ersetzt, weil da geht das auf einmal.

Mich wundert eh nix mehr...

Fuerchau
25-01-24, 12:10
Einen Kunden kann man nicht zwingen auf eine neue Hardware umzustellen (außer Microsoft).
Solange das ERP und die Fibu doch läuft, gibts keinen Grund.

Sicherlich gibt es Anforderugnen z.B. für Web, die kann man aber prima via Windows/linux-Server realisieren und zur Not gehts via ODBC auf/zur AS400 (wenn es noch keine i ist).
Selbst da wird dann aber eher SQL-Server bemüht, oder wenn man Web-Standards einsetzt kommen MySQL, Postgre o.ä. zum Einsatz. Eine Web-Anwendung mit DB2 ist mir noch nicht begegnet.

Das ist ja das Imageproblem der IBM i, dass sie aus der Historie nicht mit Windows mithalten kann.
Hinzu kommt, dass die Windows-Serverlandschaft im Vergleich zu einer IBM i doch erheblich mehr kostet, als 1 / 2 Windowsserver-Standard incl. Hardware. Tja, und Client-PC's benötigt man ja ebenso für beide Umgebungen. Warum also nicht Windows vorziehen?

Hinzukommt die Community, die eben durch kostenlose Entwicklungssoftware (VSCode, Visual Studio Community) im Windows, durch Core nun auch Linux und Android, preiswert Software entwickeln kann.

Ich bin Dienstleister für Anwendungsentwicklung im IBM i/AS400-Umfeld und muss mit dem zurechtkommen, was ich vorfinde. Häufig kann ich noch nicht mal RDi verwenden und muss mit PDM vorlieb nehmen. Da ich das noch gelernt habe, ist es kein Problem.
So kommt es dann z.B. zu einer automatisierten Drucksteuerung via Windows-Server, auf dem mit einer .Net-Anwendung erstellte PDF's von der IBM i mit SQL per DTAQ-Trigger aus dem IFS gelesen und dann auf dem gewünschten Zieldrucker ausgedruckt werden.

Aber es ist die Entscheidung des Kunden seine Hardware und Software nicht auszutauschen. Ins besonders dann, wenn es für sein ERP keinen Nachfolger gibt und ein Umstieg den Gewinn auf Jahre aufzehrt. Denn es ist i.d.R. nicht damit getan, einfach nur die Hardware auszutauschen.

@Holger
Und es geht nicht darum, ob was auf der IBM i geht, sondern ob ich auch jemanden finde, der dies für IBM i auch realisieren kann. Im Windowsumfeld ist die Verfügbarkeit diesbezüglich ungleich größer.
Da hat die IBM leider auch geschlafen.

holgerscherer
25-01-24, 17:09
Einen Kunden kann man nicht zwingen auf eine neue Hardware umzustellen (außer Microsoft).
Solange das ERP und die Fibu doch läuft, gibts keinen Grund.


@Holger
Und es geht nicht darum, ob was auf der IBM i geht, sondern ob ich auch jemanden finde, der dies für IBM i auch realisieren kann. Im Windowsumfeld ist die Verfügbarkeit diesbezüglich ungleich größer.
Da hat die IBM leider auch geschlafen.

Oh, Gründe für ein Update der Umgebung gibt es immer. Leider ist IBM i sehr stabil und hat wenig Sicherheitslücken, da hat man keinen Zwang zum Updaten. Für die meisten Leute würde die Leistung und Oberfläche von Windows XP reichen, nur aus Sicherheitsgründen benutzt man es nicht.

ich bin nun nicht wirklich ein Verfechter der IBM-Politik, aber die haben am wenigsten geschlafen.
Mehr geschlafen haben die Unternehmer und Programmierer hier im deutschsprachigen Raum.
Weil: es läuft ja alles im ERP- und Fibu-Bereich, warum was ändern?
generell schlecht finde ich auch den Ansatz, zur Kommunikation eine Windows- oder Linuxkiste dazwischen zu schalten aus Angst, daß es Auswirkungen auf die ERP-Umgebung haben kann. Dann hat man es falsch gemacht!

In den USA sieht die Welt etwas anders aus, die denken generell progressiver.
Das "Imageproblem" der IBM i kommt zumeist aus der Ecke der Dienstleister, die nicht den Mut haben, eine Modernisierung des Systems und der nötigen Investitionen anzustoßen.
Habe da in den letzten 30 Jahren genug erlebt, da wird gespart, koste was es wolle. Aber alle 3-4 Jahre neue Firmenwagen muss sein, weil die Reparaturen teuer werden.

Ich brauche inzwischen auf der IBM i auch keinen IBM i Spezialisten für nötige Modernisierungen, man kann mit OpenSource im Notfall einen Linux- und SQL-Menschen drauf lassen, der kriegt auch einiges hin.

Andreas_Prouza
26-01-24, 07:33
Ich schließe mich da voll und ganz Hoger an.
Solange es brave Entwickler/Dienstleister & Co gibt, die mit Workarounds es immer wieder schaffen die Kurve zu kratzen und dadurch den Leidensdruck immer schön flach halten, wird der Budgetverantwortliche keine Notwendigkeit sehen hier Geld in die Hand zu nehmen.

Beispiel:
Bei meinem OpenSource Build-Tool (https://github.com/andreas-prouza/ibm-i-build) habe ich mich dazu bewusst entschlossen, den PDM und SRC-PF nicht zu unterstützen.
Will man eine bessere Chance haben auch in Zukunft jemandem zu finden der das System betreuen kann, und das mit modernen Tools, muss man was ändern.
Ansonsten bleibt man beim PDM und die Abhängigkeit und das Risiko wird größer (--> Kosten).

Tatsächlich verstehen das die meisten Kunden wenn man es ihnen nüchtern erklärt.
Und dann startet der Prozess zum Umdenken, zusammen mit kleinen (später dann größeren) Steps in die richtige Richtung.

Und alle anderen die es nicht machen, sichern mir meine Zukunft schon heute :-)

Fuerchau
26-01-24, 10:21
Bezogen auf Standardsoftware/Tools gebe ich dir natürlich recht.
Aber als Dienstleister für Individualprogrammierung kann ich es mir nicht leisten, einfach nur nein zu sagen, wenn das Release zu alt ist.
Der Kunde ist es halt zufrieden, wenn er die Erneuerung so weit wie möglich hinauszögert. Ins besonders, wenn es keine Nachfolgersoftware gibt und die Alternative dann Nicht-IBM heißt.
Es liegt halt an der Ausstattung der IBM i. Wenn ich höre, dass eine neue P10 mal eben €85.000 Euro kostet, da ist dann tatsächlich die Windowswelt erheblich günstiger.