View Full Version : PTF updates
Dann hätte man heute ein noch größerers Problem des Wissensverlusts mit der Boomergeneration, die nun in Rente geht. Da kann man nur von Glück reden, dass man das bereits vor 20 (oder mehr) Jahren geschafft hat.
Auf der IBM i hat man heute noch die RPGII/III-Programmierer, um deren Wissen es eher nicht schade ist;-).
Da findet man so Programme wie:
FUPMyFile
C Delete
camouflage
17-04-25, 07:24
Auf der IBM i hat man heute noch die RPGII/III-Programmierer, um deren Wissen es eher nicht schade ist;-).
Ja Baldur, damit magst Du vielleicht Recht haben, ich gehöre auch dazu. Nur mit meinem Wissen, welches auch Web-Frameworks beinhaltet, kommen mir gewisse Methoden wie diejenigen von Pfahlbauern vor. Da gehört selbst Profound dazu. Und über RDB's mag ich schon gar nicht diskutieren. Nur mit ein bisschen SQL und Klickibunti UIs (entleihe ich mal Holgers Wortschatz) ist es doch mit der Modernisierung bei weitem nicht getan, ausser das Gewissen beruhigt.
Auf *free umzustellen mag ja noch sexy sein, doch was ist mit dem ganzen Workflow dahinter, der u.U. jenseits von Gut und Böse ist. Da stelle ich mir schon anderes vor. Z.B. frei skalierbare und verteilte Datenbanken (horizontal, wie vertikal). Dann Entwicklungsumgebungen, welche auch Bestand haben (da wäre IBM gefordert). Wer garantiert mir denn, dass die Drittanbieter-Lösungen nach Jahren noch aktualisiert verfügbar sind, Synon lässt grüssen. Und wer hat dann noch das Wissen dieser Umgebungen?
Alles in allem, Herausforderungen, denen ich mich nicht mehr stellen möchte, wenn ich jünger wäre, jedoch schon - da hätte ich noch eine Menge an Ideen. Ob die IBM i denen noch folgen könnte - maschinell vielleicht schon ...
@Birgitta, meinen Protest habe ich an prominenter Stelle hinterlegt.
Ich will jetzt keine Diskussion über Modernisierung vom Zaum reißen ... aber:
(Große) Software Häuser wollen Ihre Tools verkaufen und zusätzlich wenig Aufwand haben.
Mit einem Tool, das ein paar Hundert oder Tausend RPGII Quellen nach RPGIII nach RPGIV Fix-Format dann nach RPGFree konvertiert kann man viel Geld machen. Genauso mit einem Tool, das DDS beschriebene Datenbanken-Objekte in SQL beschriebene Datenbanken-Objekte konvertiert (wenn man nur konvertiert braucht man noch nicht einmal neu umzuwandeln).
"Einfach" eine zeilenweise Umsetzung und fertig!
Gewiss steckt hinter diesen Tools jede Menge Knowhow.
Eine echte Modernisierung ist dann für die Software Häuser uninteressant, weil das kostet Zeit und Geld. Also verkauft man lieber das Tool noch ein paar Hundert-Mal und erzählt jetzt sei man für die Zukunft gewappnet.
Diese Konvertierungen sind sehr oft auch tatsächlich der erste notwendige Schritt, da der Nachwuchs die alten Quellen nicht mehr lesen kann). Nur danach muss die Modernisierung anfangen.
... nur die oberste Heeresleitung dazu zubringen entsprechend Geld rauszurücken ist schwierig.
Außerdem haben ja die (großen) Software Häuser, die ja viel mehr Ahnung haben als die eigenen Mitarbeiter oder unabhängige Bereater, bereits behauptet haben, dass sie alles "konvertiert" hätten.
... und echte Modernisierung ist auch nicht ganz billig, insbesondere, da im IBM i-Bereich oft 30 Jahre sowohl an der Moderniserung als auch an der Aus- und Weiterbildung gespart wurde.
Dann schmeißt man lieber alles raus und geht zu einem weiteren großen Software House, das einem ebenfalls das Blaue vom Himmel herunter verspricht
... und kaum 5 Jahre später ist man bankrott.
Leider hilft herumjammern in einem Forum an dieser Stelle nicht weiter!
Dem kann ich nur zustimmen und um eben nicht jammern zu müssen, wenden sich, zumindest in Deutschland, viele von der IBM i ab, da es inzwischen modernere Methoden der Softwareentwicklung gibt, die stark mit Frameworks arbeiten und einem viel Arbeit abnehmen.
Da gibts dann sogar massive AI-Unterstützungen und man benötigt kaum bis gar keine Ausbildung mehr.
Entity-Frameworks, MVC, u.v.m. erlauben eben schnellere Entwicklungen, die Komplettlösung generieren.
Um die DB und die SQL's kümmert sich das Modell und Updates incl. Tabellenredesign sind da bereits enthalten.
Und ja, das sind keine Hirngespinste, das gibts auch tatsächlich.
Die Produktivität steigt persönlich sowie auch im Team und man ist auch wirklich schneller und stabiler unterwegs.
Das vielzitierte Knowhow verlagert sich da weg vom rein technischen Ansatz hin zum funktionsorientierten Ansatz und da ist eher Verfahrenswissen als Programmierwissen gefragt.
Ich denke, die IBM trägt dieser Entwicklung nur Rechnung.
Und wie aktuell ein WDR2-Podcast am Ende immer schließt:
"Und nun ran an die Arbeit, sonst machts die KI!"
Andreas_Prouza
20-04-25, 07:50
@Andreas - wenn was mit React auf der i nicht möglich ist, Jesse Gorszinski freut sich über Hinweise.
Ab einer gewissen Komplexität (welche bei WebApps schnell erreicht ist), kommt man hier auf der i vom Regen in die Traufe.
Auch wenn man es schafft eine Komponente zum Laufen zu bringen, stößt man sich die Zähne gleich bei der nächsten.
Ich finde es sowieso auch aus Sicht der Security besser, wenn eine WebApp nicht auf dem gleichem System wie die DB läuft.
Zusätzlich öffnet man sich mit einer kleinen Linux Partition neben der i eine große Tür mit Möglichkeiten und Vorteilen. (Personell, Features, Support, Performance, ...)
camouflage
20-04-25, 12:49
Ich finde es sowieso auch aus Sicht der Security besser, wenn eine WebApp nicht auf dem gleichem System wie die DB läuft.
Zusätzlich öffnet man sich mit einer kleinen Linux Partition neben der i eine große Tür mit Möglichkeiten und Vorteilen. (Personell, Features, Support, Performance, ...)
IBM i dann nur noch der Datenbank willen? Ich denke, auch dann gibt es bessere Alternativen...
Andreas_Prouza
20-04-25, 14:25
Die Frage ob nur als DB Server erschließt sich mir hier nicht.
Genauso könnte man fragen: Wegen eines Webserver extra eine i?
Eine i ist schließlich mehr als nur die Reduzierung eines bestimmten Features.
Dementsprechend sollte diese (große )Entscheidung nicht Basis auf solcher "Kleinigkeiten" getroffen werden
Da als Webserver auch Node.js/Java verwendet wird, und dies gibts auch auf der IBM i, hat man alle Vorteile auf einmal.
Hohe Verfügbarkeit, rasant performante Abfragen, da kommt auch ein geclusteter SQL-Server nicht mit.
React Framework ist auch nur ein Frontend, das in JavaScript automatisiert umgeschrieben wird, vergleichbar zu Typescript.
Die Kommunikation zum Server erfolgt dann via Standardmethoden HTTP-Get/Put usw.
D..h, als Webserver kannst du nutzen was du willst, also auch RPGLE sowie Java oder Node.js.
Wenn wir also RPGLE (für die Älteren) außen vor lassen, so ist React+Java/Node.Js + DB2 for i nicht die schlechteste Wahl.
Ich kenne einen Kunden, der über die IBM i einen Webshop mit z.T. mehr als 1000 Requests pro Minute aufschlägt, ohne dass die IBM (P10) nennenswert ins Schwitzen kommt. Die Services sind auch alle in RPGLE geschrieben.
Andere Umgebungen lösen das dann mit Web-Farmen, was zusätzlichen Verwaltungsoverhead aber auch Kosten mit sich bringt.
Parallel läuft auf derselben Kiste ebenso das ERP mit z.B. Profound-Webfrontend sowe die üblichen Batchprozesse.
Also ein Heer von Entwicklern sollte sich da die Finger nach lecken.
holgerscherer
20-04-25, 17:36
Also ein Heer von Entwicklern sollte sich da die Finger nach lecken.
jetzt müsste das Heer von Entwicklern nur davon wissen.
Ja. Und mir stellt sich die Frage, warum die IBM das in Deutschland nicht tut.
Laut Birgitta ist es außerhalb anscheinend keine Frage.