View Full Version : Ü40
Auch mich hat's erwischt !
Seit 17 Jahren 31.07.2005 mit sofortiger Freistellung, (Gesetzliche Frist)
Bin seit 17 Jahren Programmierer, solange Aufträge da waren ist man ja gut, aber wehe wenn nicht, dann ............
Stellenmarkt gleich Null und wenn dann was da ist, dann das Alter (42). Besteht denn überhaupt noch 'ne Chance irgendwo unterzukommen ?
mfg
Selbständig machen und du hast genug zu tun !
Selbständig machen und du hast genug zu tun !
Würde ich ja tun, aber die allgemeine Auftragslage lässt diese ja gar nicht zu.
Im gesamten Mai rumtelefoniert, einhellige meinung "jetz nicht, vieleicht später", "Kein Geld", "momentan nicht", "KeinBedarf" usw. Auch in der Projektbörse von B. Radtke kam nicht einmal eine Antwort. Nun gehe ich erstmal zu Herrn Arbeitsagentur und wir werden weitersehen.
mfg
Als ich Ü40 wurde, habe ich den Schritt in die Selbständigkeit gewagt und war eigentlich immer, meistens durch persönliche Kontaktpflege, gut ausgelastet.
Jetzt bin ich Ü55 und habe zum ersten Mal erlebt, daß dies ein k.o.-Kriterium ist:
Da wurde asap ein AS/400-Freiberufler mit langjähriger COBOL-Erfahrung und weiteren Skills, die ich voll abdecken konnte, gesucht. Die Mitarbeiterin des Resourcing Teams hat mir offenbart, daß der Kunde sich einen Mitarbeiter zwischen 25 und 30 vorgestellt hat ...
Meine Frage: Woher soll der denn langjährige COBOL-Erfahrung haben? Mit 18 fängt doch heutzutage keiner mehr an, COBOL zu lernen ...
Projektbörsen kannst vergessen. Dort findest Du oftmals ein und dasselbe Projekt von mehreren Anbietern, die in Ihrer eigenen Datenbank noch keinen geeigneten Kandidaten gefunden haben, weil ganz spezielle Skills erfordert werden. Oftmals werden auch Projekte um mehrere Ecken weitervermittelt, und alle wollen daran verdienen, so daß für den Freiberufler noch nicht einmal das Existenzminimum übrig bleibt.
Es kommt in jüngster Zeit immer häufiger vor, daß Projektanbieter sich freundlich für die Zusendung eines Profils (GULP, mWp o.ä.) bedanken, aber man sollte sich doch in deren eigene Profiledatenbank eintragen. Das führt dann dazu, daß man wieder zunehmend mit Profilpflege beschäftigt ist. Geld verdienen soll (muß) man aber auch noch!
Zum Schluß noch der Hinweis, daß mein Eintrag vom 29. Mai 2005 immer noch gültig ist.
Freundliche Grüße aus Hamburg
Werner
Persönlich habe ich zwischen 41 und 49 insgesamt 5 mal den Job gewechselt ( selber gekündigt! ). Ich glaube es kommt immer darauf an wie man rüberkommt und was man kann. Zu einem Vorstellungsgespräch gehe ich auch mittlerweile ganz relaxt und habe die Erfahrung gemacht wenn man mit der Einstellung hingeht "Die Stelle muß ich jetzt unbedingt haben!" klappt´s nie. Wenn Du hingehst und willst sie eigentlich garnicht, dann bekommst Du den Job. Wünsche viel Glück!
Hallo Forum,
ausgehend von meinen Erfahrungen schließe ich mich dem Mainstream mit meiner Meinung an.
Mit 45 und darüber, wie in meinem Fall, gerät der Beruf mehr und mehr zum Glücksspiel.
Ich bin jetzt seit über 15 Jahren freiberuflich, aber das Geschäft wird immer schwieriger. Wenn man Glück hat, dann hat man 1 vielleicht 2 langjährige Kunden mit denen man seine Brötchen verdient.
Fällt dieser Kunde aus, dann hat man ganz schnell ein großes Problem.
Verhindern läßt sich das in der Regel kaum, da ich als Einzelkämpfer kaum mehr als 1, max. 2 Kunden sinnvoll betreuen kann.
Beim letzten Vorfall dieser Art habe ich fast ein ganzes Jahr gebraucht, um ein ordenliches Anschlußprojekt zu finden. Die ersten Monate dienten dann erstmal dazu, die angelaufenen Kosten wieder zu konsolidieren.
Mit Können oder Nichtkönnen hat das nach meinen Erfahrungen gar nichts zu tun. Ich habe mich in dem Leerlaufjahr bei 3 großen, renommierten Firmen beworben. Die hatten eine Firma damit beauftragt geeignete Bewerber auszuwählen. Nach einem ca. 1,5 stündigen Telephonat hatte die recht freundliche Mitarbeiterin mein Profil in deren Datenbank eingegeben. Mir wurde gesagt, daß ein so hoher Prozentanteil an Deckung bisher noch nie erreicht wurde. Wunderbar !
Das Ergebnis war Schall und Rauch. Ab 45 ist im Bereich der Festanstellung Schicht.
Gruß
Karl
Zunächst einmal vielen Dank für die Antworten.
@WeKaSys
Als ich Ü40 wurde, habe ich den Schritt in die Selbständigkeit gewagt und war eigentlich immer, meistens durch persönliche Kontaktpflege, gut ausgelastet.
war ich bis dato auch immer, nur jetzt kommt allmählich die "Geiz ist geil" Mentalität hoch. Die meisten kunden wollen oder können teilweise die Stundensätze nicht mehr zahlen.
@h_u_d
Es ist nicht unbedingt daß was man kann oder wie man rüberkommt, vielmehr die Angst der AG "wie werde ich den wieder los, "EDV kostet ja nur Geld", "wie oft der wohl krank wird", über 35 ist man ja schon alt.
@fuerchau
Genug zu tun ist allemall, nur keiner da der's letztendlich auch bezahlt, und wenn kannst du davon nicht leben.
@karl23
Ab 35 ist teilweise wirklich Schicht im Schacht.
Zur Allgemeinheit:
Wenn man ein gestandener iSeries Profi ist, sind folgende Kriterien für eine Festanstellung ausschlaggebend:
1. Gehalt, Denn mit 2500,-- EUR BRUTTO würde sich ja wohl keiner von uns zufrieden geben, denn das NETTO was da übrigbleibt beträgt ca. 1.847,59 EUR.
2. Alter, denn man wird ja öfter krank
3. Alter, denn man muß öfter zum Arzt
4. Alter, denn den wird man schwieriger wieder los.
4. Alter, denn man ist ja eingefahren
5. Vorgesetzte, denn als Profi kann man ja u. U. mehr als der neue Chef
5. Vorgesetzte, denn die alte Technik läuft und läuft..........
6. Können, das alleine zählt nicht mehr
Es gibt sicherloch noch wesentlich mehr Gründer, aber die jetzt alle aufzuzählen.....
Noch eins:
Ich hatte am 30.06.2005 ein Vorstellungsgepräch mit einem ca. 55 jährigen Personalvorstand einer Firma, mit folgendem Inhalt:
Ca. 1,5 stündigen Gespräch hatte der freundliche Personalvorstand mit mir gesprochen. Trotz des Alters!!!!!!!!! wolle man mir eine Chance geben, für 1.700,-- EUR BRUTTO für ein RPG Programmierer. KEIN WITZ!!!!!
Bei ca. 180 Bewerbungen kann ich mir denken was passiert, da muß man kein Rechenkünstler sein.
Trotzdem Euch allen eine erfolgreich Woche