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View Full Version : Warum Linux nur auf 270/8xx-Modellen



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ASY
14-07-04, 21:24
Vieleicht hat die CISC Struktur ja auch nicht mit Multiprocessor Technologie Harmoniert , oder vieleicht war auch die CPU Endwiklung kostenintensiver als der Strukturwechsel.

Es könnte ja auch sein das IBM aus Marketinggründen eine RISC Maschiene anbieten muste , wegen Wettbewerb mit Makintosch .

ASY
14-07-04, 21:27
Mit PC oder Unix wollte ich auch kein Vergleich.

Ich arbeite gern mit Debian/GNU Linux wegen der geringen Kosten und der Möglichkeit des Software angleichs in eigen Regie .

Es kommt mir eben Anwägig vor das Linux auf S/390 möglich ist und auf CISC eben nicht.

Was für eine Struktur hat eigentlich die S/390 ?

Bruno Jakob
15-07-04, 07:37
CISC-Prozessoren auf der AS/400 haben mit 48 Bit gearbeitet. Wenn man Linux nicht für diesen Prozessor umschreiben will, kauft man sich besser einen PC und installierts da drauf.

Gruß
Bruno

ASY
15-07-04, 15:31
Wenn ich kenntnis über die Struktur der CISC-Maschiene hätte , dan könnte ich mich auch damit beschäftigen eine Portierung dafür zu schreiben.

Fuerchau
15-07-04, 15:45
Vergiss es einfach, es wäre vielleicht für dich rein privat ein nettes Projekt, aber ohne jeglich Aussicht auf Vervielfältigung. Die CISC-Maschinen sind bis du damit fertig bist, ausgestorben. Und ich weiß nicht, wie viel Zeit du darin vergebens investieren willst.

Ausserdem wird die AS/400 in einem sog. Schichtenmodell betrieben. Die Hardwareschicht wurde von IBM noch nie veröffentlicht sondern nur das sog. Maschinen-Interface (MI). Dieses MI wird mit den LIC (License-Internal-Code) geladen bevor das eigentliche OS drauf kommt. Und hier steckt schon eine wesentliche Lizenz !

Das MI ist eine 128-Bit-Architektur, so dass alle Programme von den alten CISC bis zu den neuen RISC kompatibel sind, da nicht für die Rechnerarchitektur entwickelt wurde.

Beim PC ist das halt anders. Setze ich ein Programm für Intel auf läuft das nicht für MAC. Verwende ich spezielle Windows3.11-Befehle habe ich heute unter 2000/XP Probleme. Selbst bei der sog. Source-Kompatibilität habe ich schon Probleme, je nach dem welchen Compiler ich einsetze.

BenderD
15-07-04, 16:08
Hallo,

Kenntnis alleine genügt nicht, man bräuchte zumindest einen unkastrierten C Compiler, oder gar Assembler und wenn ich mich recht erinnere kommt noch das Problem hinzu, dass die C runtime auf den CISC Maschinen lausig langsam war, das hätte dann die Geschwindigkeit wie Linux auf dem Bügeleisen.

mfg

Dieter Bender


Wenn ich kenntnis über die Struktur der CISC-Maschiene hätte , dan könnte ich mich auch damit beschäftigen eine Portierung dafür zu schreiben.

holgerscherer
19-07-04, 01:11
Wenn ich kenntnis über die Struktur der CISC-Maschiene hätte , dan könnte ich mich auch damit beschäftigen eine Portierung dafür zu schreiben.

Hallo Asy,

wie schon mal in einem privaten Chat angesprochen,
hier die Top-Ten, warum Linux auf einer CISC-AS400 nicht drin ist:

- zunächst einmal musst Du genau bescheid wissen, wie die AS/400-
Hardware aufgebaut ist. Dies ist bei den CISC-Maschinen auch
sehr unterschiedlich.
- dann brauchst Du eine genaue Dokumentation der CISC-CPUs,
was bei IBM nicht einfach erhältlich ist.
- Nun haben die CISC-CPUs in der Regel keine MMU. Das findet aber
Linux recht wichtig. Es gibt Linux-Ports für CPUs ohne MMU,
sprich i286 und co. Du kannst Dir mal diese Distris anschauen
und im Source stöbern, und Dir dann die Haare raufen.
- Nächstens musst Du rausfinden, mit welchen Spezialbefehlen
die CISC-Prozessoren das Memory-Interface aktivieren, und
diese Befehle sind bei IBM gewiss nicht dokumentiert
zu bekommen, eher bringe ich meiner Mutter i586-Assembler
bei (sorry, Mutter...)
- Dann musst Du in MC680x0-Assembler Anpassungen einiger
Controller-Karten erstellen, da IBM stellenweise diese
CPUs verbaut hat. Ohne diese Routinen wird es Dir schwer
fallen, den Plattenspeicher anzusprechen.
- Ach ja: Die Speicherverwaltung wird direkt aus dem MULIC
der CISC-Maschinen erledigt. Sprich, auch diesen müsstest Du
anpassen und kurz vor der Übergabe des MULIC an die
ersten Speicherroutinen müssen Patches in diesem MULIC
erledigt werden, da sich die Speicherverwaltung leicht
unterscheidet.
- Bevor ich es vergesse: Nach dem Einschalten einer AS400
startet erst der Serviceprozessor (das Teil vorne mit dem Display).
Dieser hat in der Regel ganz eigene Prozessoren, feste Speicherbereiche
(Dieter nannte es fast BIOS :-) sowie Routinen zur Hardware-Aktivierung.
Diesen Prozessor musst Du auch umprogrammieren, um eine Linux-kompatible
Umgebung zu schaffen. Es ist nicht unmöglich, die Dinger umzuprogrammieren,
aber bestimmt sehr reizvoll. Erst nach dem einige Hardwareprüfungen gelaufen
sind und der Service-Prozessor den MULIC von Platte geladen hat (s.o.)
wird überhaupt erst mal der CISC-Prozessor auf Spannung gelegt.
Bis hier hin hast Du also schon einiges an Arbeit vor Dir.
- letztlich musst Du alle nötigen Steckkarten zur Kommunikation mit
der Aussenwelt leicht anpassen. Die neueren Kisten haben PCI-Karten mit
fast PC-Kompatiblen Grundbios (stecke mal einen IBM 2728 in einen PC,
der wird sogar als SCSI-Controller erkannt!), aber bei den alten
SPD-Karten wird es haariger. Wie oben geschrieben, oft sind
da Motorroller drin.

Ok, das waren nur 8 Gründe, aber die reichen aus. Hoffentlich
bist Du jetzt nicht zu sehr entmutigt? ;-)

So eine CISC-Maschine ist alter Kram im Vergleich zu heutiger
Technologie, nicht umsonst heisst IBM auch "International
Boatanchor Manufacturer".

Übrigens gab es mal eine Gruppe im Internet (google hilft),
die sich mit der Thematik befasst hat. Das Projekt wurde
mit den Worten "it seems to be impossible" beendet.

Trotzdem einen schönen Abend,

Holger

ASY
19-07-04, 09:35
Vileicht begeister ich ja noch einen IBMler der mit seiner Freizeit nichts Besseres Anzufangen weiß und die fehlenden Kenntnise mit bingt .