Handy hütet Geheimnisse - CeBIT: Fraunhofer-Institut zeigt Software für
sicheres und bequemes Geheimnis-Management. MobileSitter schützt Passwörter
und Zahlencodes auf Mobiltelefon und PDA

Darmstadt, 26. Februar 2007 - Am Geldautomat, im Büro, im Online-Shop oder
bei der Internet-Auktion, überall sichern Passwörter und PINs den Zugang und
ständig werden es mehr. Nach einer aktuellen Bitkom-Umfrage müssen die
meisten Menschen sich heute rund 20 Zahlen- oder Zeichenkombinationen
merken, manche Menschen sogar bis zu 60. Damit nicht genug, müssen viele
dieser geheimen Codes regelmäßig geändert werden. Um Nutzer vor dem
Vergessen von Geheimnissen zu bewahren und Zugangsdaten zu schützen, haben
Entwickler am Fraunhofer-Institut SIT eine Software für das Handy
entwickelt, die Geheimnisse angriffssicher verschlüsselt und die
Zugangsinformationen jederzeit zur Verfügung stellt. Mit dem MobileSitter
muss der Nutzer sich nur noch ein Master-Passwort merken, um alle seine PINs
und Passwörter, ja sogar TANs und i-TANs sowie Log-In-Informationen, sicher
zur verwalten. „Im Gegensatz zu anderen Produkten bietet der MobileSitter
hohe Sicherheit und Benutzerfreundlichkeit“, sagt Projektleiter Ruben Wolf,
„die Software wird einen Angreifer, der an die abgespeicherten Geheimnisse
gelangen möchte, zur Verzweiflung treiben. Der rechtmäßige Nutzer wird
hingegen bei der Eingabe des richtigen Master-Passworts durch eine
Bildanzeige, einen so genannten optischen Rückkanal, unterstützt.“ Die
Fraunhofer-Forscher zeigen die Software erstmals vom 15. bis zum 21. März
auf der Computermesse CeBIT in Hannover (Halle 7, Stand D22/10).

Um die wichtigen Informationen auch bei Verlust des Handys zu schützen,
haben die Forscher ein neues Verfahren entwickelt, das auf dem weltweit
anerkannten Verschlüsselungsverfahren AES 128 basiert und bereits zum Patent
angemeldet wurde. „Als Angreifer kann man die verschlüsselten Daten eines
Handys leicht von einem Mobiltelefon auf einen Rechner übertragen und dort
mit speziellen Hackertools Hunderttausende Master-Passwörter innerhalb einer
Sekunde ausprobieren“, so Wolf. „Wenn der Angreifer feststellen kann, ob ein
getestetes Master-Passwort falsch oder richtig war, wie dies bei anderen
Produkten oftmals der Fall ist, kann er unter Umständen das korrekte
Master-Passwort ermitteln und somit an alle Geheimkombinationen gelangen.“
Manche Lösungen zeigen zwar keine Fehlermeldungen, schränken die Menge der
Möglichkeiten für das Master-Passwort jedoch stark ein oder bestätigen die
richtige Eingabe des Master-Passworts durch Anzeige einer weiteren
Zeichenfolge. „Das alles liefert einem Angreifer unter Umständen wichtige
Informationen und erleichtert ihm die Arbeit“, sagt Wolf. Beim MobileSitter
hingegen ist die Anzahl möglicher Master-Passwörter praktisch unbegrenzt.
Bei Eingabe des richtigen Geheimnisses zeigt die Software eine Grafik, die
der Benutzer problemlos wiedererkennt, aber dem Angreifer keinerlei
Rückschlüsse auf das gewählte Master-Passwort erlaubt.

Bei Eingabe eines falschen Master-Passworts liefert der MobileSitter keine
Fehlermeldungen, sondern generiert falsche Passwörter, die jedoch nicht als
solche zu erkennen sind. „Ein Angreifer, der das richtige Geheimnis nicht
kennt, kann also nicht erkennen, dass es falsche Codes sind,“ so Wolf, „ganz
gleich, ob es sich um TANs, TAN-Listen, PINs oder Passwörter handelt.“ Mit
den heutigen technischen Möglichkeiten haben Angreifer deshalb keine Chance,
an die Geheimnisse des MobileSitters zu gelangen. Nutzern hingegen bieten
einstellbare Password-Policies, die Unterstützung von Passwort-Änderungen
und Im- und Exportfunktionen nicht nur mehr Sicherheit, sondern auch
besseren Komfort.

Im Gegensatz zu existierenden Produkten lassen sich mit dem MobileSitter
beliebig viele Geheimnisse verwalten und diese auch von einem Gerät auf ein
anderes übertragen. Der Nutzer kann PINs und TANs zum Beispiel auf dem Handy
und dem heimischen PC nutzen. Bei Neukauf oder Verlust eines Handys oder
Rechners lassen sich Zugangscodes einfach importieren. Die Software wurde
speziell für mobile Endgeräte entwickelt und funktioniert auf PCs, Handys
und PDAs, die Java ME unterstützen und mindestens eine Display-Breite von
160 Pixeln besitzen. Auf der CeBIT zeigt das Fraunhofer-Institut noch einen
Prototyp. Schon bald wird die Software unter Fraunhofer-SIT - Homepage oder
MobileSitter für rund zehn Euro per Lizenz erhältlich sein.



Bildmaterial zur Pressemitteilung finden Sie im Internet unter
MobileSitter


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Pressekontakt:

Oliver Küch

Fraunhofer-Institut für
Sichere Informationstechnologie SIT
Rheinstraße 75
D-64295 Darmstadt