Hallo,

Zitat Zitat von DerAndy77 Beitrag anzeigen
Bei uns ist im Behältermanagement jedem Behälter, egal ob Lademittelart 1 oder 2, eine eindeutige ID zugewiesen. Hinter dieser ID wiederum stehen Charge, Teilenummer, Menge, ggf Fertigungsauftrag oder Wareneingang usw. Der Plan ist, dass die Behälter eine feste ID bekommen, die immer gleich bleibt. Derzeit werden beim wiederbefüllen neue IDs an den Behälter vergeben. Dementsprechend müsste die ID zukünftig mit einem Timestamp kombiniert werden, da ich sonst keine Rückverfolgbarkeit mehr gewährleisten kann.
Worum geht es Ihnen hauptsächlich? Wollen Sie ein Behältermanagement, um die Behälter zu verfolgen und die Kernfrage: "Wieviele Behälter vom Typ X sind an Standort Y in Zustand Z?" zubeantworten. Die ist sinnvoll, wenn Behälterschwund, Sicherheit in der Disposition von Leerbehältern oder der Abbau von Sicherheitsbeständen das Ziel ist.

Oder suchen Sie eigentlich ein System, dass Ihnen Nachweispflichten erfüllen hilft und den Material- und Warenfluss trackt?

Hintergrund meiner Frage ist, dass man die zweite Aufgabe meist im ERP-System abbilden kann und für die Themen Chargenrückverfolgung oder Auftragsdurchlauf eine vernünftige BDE oder MDE braucht, die das ERP mit den aktuellen Daten versorgt.

I.d.R. sind diese Systeme aber nicht geeignet, um auch ein Lademittelmanagement (mit vernünftigem Aufwand) abzubilden. Selbst in SAP gibt es da Mängel, die schon bei den Eingabemasken beginnen, mit denen man prozessnah erfassen will. Da brauch man schon was anderes als Listenorientiere Screens für den Kollegen der über die Zeitarbeitsfirma im Logistikbereich eingesetzt wird...


Zitat Zitat von DerAndy77 Beitrag anzeigen
Das Thema RFID an sich ist ja enorm komplex. Es gibt ja unzählige Möglichkeiten und Arten der Datenübertragung mit passiven oder semi-passiven Transpondern, Erfassung durch Sensoranheiten an Stapler und Standortbestimmung durch Sensoren in der Decke.. oder reine Erfassung mit Handlese- und schreibgeräten.
Alles richtig, aber ...
  • was soll denn überhaupt erfasst werden?
  • welche alternativen Erfassungstechniken gibt es?
  • wo sollen Daten gehalten werden (am Behälter oder im IT-System)?
Ich glaube, man sollte sich erst mit den Prozessfragen beschäftigen und dann die effizienteste Technologie auswählen. Natürlich ist mit RFID viel möglich. Aber es gibt sowohl technische als auch ökonomische Restriktionen. Die müssen zunächst evaluiert werden. Das technisch anspruchvollste, geschmeidig laufende RFID-Szenario bringt dem Unternehmen nichts, wenn die gewonnene Transparenz nicht an anderer Stelle zu Einsparungen führt. Und mit Blick auf - in diesem Gebiet meistens angebotene - IT-Projekt haben Sie zumindest die typischen Risiken (Einhaltung von Zeit und Budget) zu berücksichtigen.



Zitat Zitat von DerAndy77 Beitrag anzeigen
Mich würde halt interessieren ob das irgendjemand schon im Einsatz hat, wie praktikabel sind welche Systeme, wie sieht es mit möglichen Fehlerquellen aus usw.
Ja, wir haben unsere Behältermanagementlösung sowohl bei Konzernen als auch bei mittelständischen Unternehmen im Einsatz. Über manche Projekte darf man sprechen, über andere nicht... Häufig werden in den Unternehmen auch Lademittel eingesetzt, deren Bestände sehr wohl geführt werden sollen (Europaletten, Gitterboxen, KLTs), die aber nicht einzeln identifiziert werden müssen oder sollen (offene Kreisläufe!). Daneben existieren oft auch Anwendungsfälle, in denen der Einsatz von RFID im Behältermanagement sinnvoll ist. Bisher haben wir aber kein Unternehmen kennengelernt, dass ausschließlich auf RFID setzt - zumindest nicht im Lademittelmanagement. Meist sind des ökonomischen Faktoren, die davon abhalten.

Für weitere Informationen stehe ich gern zur Verfügung. Kontaktieren Sie mich einfach hier oder über XING.

Beste Grüße

Sven Jänchen