Und jemandem auf IBM i ein bzw. umzuschulen geht schneller als einen Java Entwickler in eine Java Anwendung einzuschulen
... allerdings muss man natürlich auch sagen, dass man kaum Programmierer finden wird, die heute noch bereit sind in RPGII, RPGIII oder spaltenorientiertem RPG oder COBOL zu programmieren.
Mit Free-Format-RPG habe ich die Erfahrung gemacht, dass gerade die Leute, die mit Java oder anderem (objektorientiertem) Hintergrund sich sehr schnell in RPG und ILE-Konzepte einfinden.

Das Problem ist, dass auf der IBM i jahrhundertelang nichts modernisiert wurde.
Der Vorteil, den die IBM i bietet, dass die Uralt-Programme immer noch unverändert laufen, ist ein bisschen nach hinten losgegangen.
Warum hätte eine Firma in Aus- und Weiterbildung investieren sollen? warum hätte ein Programmierer irgendetwas neues lernen sollen?
Es kann ja immer noch in dem alten Stil weiterprogrammiert werden.
... und kopieren geht halt schneller als etwas Neues auszuprobieren und zu integrieren!
Jetzt sieht man der Situation gegenüber, dass man veraltete Anwendungen hat und die Programmierer, die die Anwendung beherrschen und den Source Code noch lesen können, kurz vor der Rente stehen.

Jetzt muss etwas geschehen, das Geld, das man sich jahrelang gespart hat, muss investiert werden.
... und manchen scheint es verlockender zu irgendeiner Standard-Software, die von einem Berater, der von den internen Abläufen keine Ahnung hat, hochgelobt wird zu nehmen als sich mit der eigenen Anwendung zu beschäftigen.
Vielleicht kann SAP ja alles, aber eines kann es nicht (bzw. will man nicht), sich den internen Abläufen anpassen. In den wenigsten Fällen geht ein Softwarewechsel (von großen Paketen) schmerzfrei und ohne z.T. massive Umstellung der internen Abläufe ab.
An dieser Stelle sollte man sich überlegen, ob das Risiko jetzt in die Modernisierung der laufenden Anwendung nicht kostengüstiger und risikofreier ist als auf ein neues System und neue Software umzuschwenken.
Im übrigen kann man auch auf der i moderne Programmiersprachen (wie Java, Phython oder dotnet Sprachen) einsetzen. Die Ausrede, wir finden keine Leute gilt eigentlich nicht.

Des weiteren gibt es tatsächlich Firmen z.B. Fresche, die sich a) auf der IBM i auskennen und b) Tools liefern, die den alten Source Code zunächst in modernen Source Code (z.B. RPG Free-Format oder auch JAVA) konvertieren).
Allerdings muss einem klar sein, mit der reinen Konvertierung hat man noch nichts gewonnen.
Man kann an dieser Stelle lediglich junge Programmierer, die weder spaltenorientiertes RPG noch COBOL lesen können und wollen, integrieren.
... und jetzt muss man die Anwendung modernisieren,
... Trennen von Programm- und Datenbankenlogik, Verlagerung von Programm-Logik in die Datenbank, saubere Schnittstellen zu der Oberfläche (je nach Bedarf erfolgt dann die Ausgabe über Web oder Mobile), Daten werden über XML oder JSON bereitgestellt, Web-Services werden integriert usw.
An dieser Stelle gibt es auch Firmen und Berater, die sich mit der i auskennen, die einem bei größeren Projekten unterstützen könnnen.
... dadurch kann man die aktuelle Anwendung behalten, verbessern und weiterentwickeln.
Aber es muss einem klar sein, was man in 30 Jahren verpennt kann man nicht in 5 Minuten aufholen.

... aber auch das muss man sehen! Die Entscheidungen werden am grünen Tisch oder auf dem Golfplatz getroffen, und unsereiner wird i.d.R. nicht gefragt.

Birgitta