Hallo Thomas,

bei meinem ersten Kontakt mit Programmierung hatte ich im Mathestudium die Auswahl zwischen Algol68 und Fortran und habe mich falsch entschieden, nämlich für Fortran, da ich richtigerweise dachte, dass das für mathematische Berechnungen das Beste sei. Falsch war diese Entscheidung, weil ich nicht daran gedacht hatte, dass Programmiersprachen unterschiedlich gut zum lernen geeignet sind.

Was RPG angeht, so ist das ohnehin schon keine Sprache, die zum lernen des Programmierhandwerks besonders gut geeignet ist und existierende Software und deren Programmierstil sind in allen Sprachen, die ich kenne noch ungeeigneter zum Einstieg, da ist einfach zu viel, was den Anfänger eher verwirrt und das wesentliche verschwimmt dazwischen.

Meine Empfehlung mit ILE RPG anzufangen hat im wesentlichen genau diesen Hintergrund; es ermöglicht modulare Programmierung, im Freeformat kann man verschachtelte Konstrukte lesbarer darstellen, die Verwendung von Langnamen ermöglicht sprechende Namen für Variablen und Prozeduren und der Compiler prüft bei der Verwendung von Prototypen Aufrufschnittstellen (eine beliebte Quelle von Anfängerfehlern). Ich bin mir sehr wohl bewusst, dass bei betrieblicher Ausbildung und davon handelt diese Diskussion, auch Kenntnisse in Steinzeit RPG gefragt sind, bis hin zu MR, Switch und OCL, aber damit sollte man sich befassen, wenn man solide Kenntnis davon hat, wie man es gerne machen würde.

Eine letzte Bemerkung: wenn Altlasten derart zählebig sind, wie in RPG Programmen, dann sollte man auch mal darüber nachdenken, was das mit der Ausbildung von RPG Programmierern zu tun haben könnte.

mfg

Dieter Bender


Zitat Zitat von tfroehlich
Guten Tag Forum,

zum Thema RPG III muss ich leider (selber betroffen)
folgendes feststellen.

Meiner Meinung nach sollte jeder schon mal in RPG II und RPG III programmiert haben.
Der Grund:
Es gibt noch zuviele Standardpakete die noch auf RPG III
basieren. ZUm Thema RPG II. Erinnert Euch bitte an eine Anfrage hier im Forum, ob RPG II noch auf Version v5r2 läuft.
Natürlich ist RPG IV komfortabler und eleganter als RPG III,
aber die Softwarehäuser haben im Moment andere Sorgen.
(Anpassungen an gesetzliche, steuerliche Anforderungen).
Thema ILE.
Das ILE-Konzept hat seine Vor und Nachteile für Programmpakete.

Ein Nachteil ist das grössere Resourcen benötigt werden.
Zum Beispiel unsere Fibu hatte sich schlagartig mit Faktor
1,5 vergrössert. Unsere alte Maschine wäre hiermit tot gewesen. Softwarehäuser überlegen sich das, ob sie dann für
Anwender uninteressant werden.
Zum Beispiel eine 520 V5R3 für 5 User - Fibu!!
Da kann eine "PC-Lösung" günstiger sein.

Ein Dozent von der IBM sagte mir:
Nutzen Sie die Sprachen(Tools), die Ihnen für ihren Teil der Anwendungen Vorteile verschaffen.
Manchmal macht ILE auch keinen Sinn!

Ich möchte hiermit niemand auf den Schlips getreten haben und möchte auch am liebsten heute auf ILE-RPG umsteigen aber ILE ist ein Konzept, das von vorne bis hinten durchdacht werden muss und nicht ohne weiteres an alte Anwendungen
integriert werden kann.

Gruss Thomas