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Hallo,
ich habe anlässlich der neuen Beiträge den gesamten Thread nochmal gelesen.
Die Eingangsfrage, warum Linux nur auf bestimmten Prozessoren läuft ist glasklar und elementar zu beantworten: weil die Power PC Prozessoren (ehemals Risc 6000) untereinander nicht binär kompatibel sind. Ein Blick über den Zaun genügt: Hardware Upgrades auf RS6000 können Re-Compiles von Programmen nach sich ziehen. Das ganze läuft nur auf einer sekundären Partition, weil man sonst eine RS6000 vor sich hat und keine AS400 (reines Marketing: mit AS400 Partition heißt die Büchse AS400, ohne heißt sie RS6000, egal ob da Linux drauf läuft, oder was auch immer). Außen ist ein Etikett drauf, damit der Kunde den Unterschied sieht, innen ist ein Eprom drin, damit die Maschine weiß, was außen für ein Etikett drauf ist, ein paar wenige Abfragen im Basis OS (auf dem PC heißt das BIOS), das wars.
Das Rumgeeiere von IBMlern, ausgerechnet auf einem Workshop zu Linux auf AS400 bestärkt mich in meiner Empfehlung: Finger weg von Linux auf AS400, das ist ein Marketing Gag; bei Licht betrachtet lässt man ein OpenSource Betriebssystem auf dafür überteuerter Hardware laufen und bezahlt mit schlechterem Support zu teuren Preisen, was man für Linux auf Intel schneller umsonst bekäme.
mfg
Dieter Bender
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Klingt so wie : Wir könnten uns den Betrieb mit Debian vorstellen , aber wir möchten zumindest eine Elitäre Maschiene wo Nur IBM Lauffähig ist erhalten.
Was mich ziemlich wundert , immerhin hat IBM zusammen mit dem Debian/GNU Projektlern eine Portierung für die S/390 geschaffen , wohlgemerkt eine Stand Alone Portierung.
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Hallo,
wenn es ein Linus Thorwald alleine schafft einen Linux Kernel für einen Intel Prozessor zu schreiben, der sich mit wenig Aufwand an allen Hardware Mix anpassen lässt, der so um diesen Prozessor drumherum liegen könnte, dann traue ich es selbst IBM zu, das für die S/390 ohne Debian Leute (oder vielleicht doch nicht ohne) hinzukriegen.
mfg
Dieter Bender
 Zitat von ASY
Klingt so wie : Wir könnten uns den Betrieb mit Debian vorstellen , aber wir möchten zumindest eine Elitäre Maschiene wo Nur IBM Lauffähig ist erhalten.
Was mich ziemlich wundert , immerhin hat IBM zusammen mit dem Debian/GNU Projektlern eine Portierung für die S/390 geschaffen , wohlgemerkt eine Stand Alone Portierung.
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Kann man eigentlich herausbekommen welche änderungen von der CISC zur RISC Struktur
geführt haben , dan währe es doch möglich mit relativ geringen Aufwand die RISC Portierung für eine CISC an zu passen.
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Hallo,
wenn dem so wäre, dann hätte man die Prozessor Architektur nicht gewechselt und insbesondere das Spielchen mit V3R2 und V3R7, den beiden Parallel Releases nicht getrieben.
mfg
Dieter Bender
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Ausserdem sollte man die AS/400-Welt nicht mit PC/Unix-Welt vergleichen.
Das wäre genauso, wie ein Vergleich eines Dampfers mit einm LKW. Jeder ist für seine Zwecke genau das Richtige !
Deswegen würde ich auch nicht den gesamten LKW-Verkehr aufs Schiff legen oder alle Schiffe abschaffen.
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Mit PC oder Unix wollte ich auch kein Vergleich.
Ich arbeite gern mit Debian/GNU Linux wegen der geringen Kosten und der Möglichkeit des Software angleichs in eigen Regie .
Es kommt mir eben Anwägig vor das Linux auf S/390 möglich ist und auf CISC eben nicht.
Was für eine Struktur hat eigentlich die S/390 ?
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CISC-Prozessoren auf der AS/400 haben mit 48 Bit gearbeitet. Wenn man Linux nicht für diesen Prozessor umschreiben will, kauft man sich besser einen PC und installierts da drauf.
Gruß
Bruno
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Wenn ich kenntnis über die Struktur der CISC-Maschiene hätte , dan könnte ich mich auch damit beschäftigen eine Portierung dafür zu schreiben.
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Vergiss es einfach, es wäre vielleicht für dich rein privat ein nettes Projekt, aber ohne jeglich Aussicht auf Vervielfältigung. Die CISC-Maschinen sind bis du damit fertig bist, ausgestorben. Und ich weiß nicht, wie viel Zeit du darin vergebens investieren willst.
Ausserdem wird die AS/400 in einem sog. Schichtenmodell betrieben. Die Hardwareschicht wurde von IBM noch nie veröffentlicht sondern nur das sog. Maschinen-Interface (MI). Dieses MI wird mit den LIC (License-Internal-Code) geladen bevor das eigentliche OS drauf kommt. Und hier steckt schon eine wesentliche Lizenz !
Das MI ist eine 128-Bit-Architektur, so dass alle Programme von den alten CISC bis zu den neuen RISC kompatibel sind, da nicht für die Rechnerarchitektur entwickelt wurde.
Beim PC ist das halt anders. Setze ich ein Programm für Intel auf läuft das nicht für MAC. Verwende ich spezielle Windows3.11-Befehle habe ich heute unter 2000/XP Probleme. Selbst bei der sog. Source-Kompatibilität habe ich schon Probleme, je nach dem welchen Compiler ich einsetze.
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Hallo,
Kenntnis alleine genügt nicht, man bräuchte zumindest einen unkastrierten C Compiler, oder gar Assembler und wenn ich mich recht erinnere kommt noch das Problem hinzu, dass die C runtime auf den CISC Maschinen lausig langsam war, das hätte dann die Geschwindigkeit wie Linux auf dem Bügeleisen.
mfg
Dieter Bender
 Zitat von ASY
Wenn ich kenntnis über die Struktur der CISC-Maschiene hätte , dan könnte ich mich auch damit beschäftigen eine Portierung dafür zu schreiben.
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 Zitat von ASY
Wenn ich kenntnis über die Struktur der CISC-Maschiene hätte , dan könnte ich mich auch damit beschäftigen eine Portierung dafür zu schreiben.
Hallo Asy,
wie schon mal in einem privaten Chat angesprochen,
hier die Top-Ten, warum Linux auf einer CISC-AS400 nicht drin ist:
- zunächst einmal musst Du genau bescheid wissen, wie die AS/400-
Hardware aufgebaut ist. Dies ist bei den CISC-Maschinen auch
sehr unterschiedlich.
- dann brauchst Du eine genaue Dokumentation der CISC-CPUs,
was bei IBM nicht einfach erhältlich ist.
- Nun haben die CISC-CPUs in der Regel keine MMU. Das findet aber
Linux recht wichtig. Es gibt Linux-Ports für CPUs ohne MMU,
sprich i286 und co. Du kannst Dir mal diese Distris anschauen
und im Source stöbern, und Dir dann die Haare raufen.
- Nächstens musst Du rausfinden, mit welchen Spezialbefehlen
die CISC-Prozessoren das Memory-Interface aktivieren, und
diese Befehle sind bei IBM gewiss nicht dokumentiert
zu bekommen, eher bringe ich meiner Mutter i586-Assembler
bei (sorry, Mutter...)
- Dann musst Du in MC680x0-Assembler Anpassungen einiger
Controller-Karten erstellen, da IBM stellenweise diese
CPUs verbaut hat. Ohne diese Routinen wird es Dir schwer
fallen, den Plattenspeicher anzusprechen.
- Ach ja: Die Speicherverwaltung wird direkt aus dem MULIC
der CISC-Maschinen erledigt. Sprich, auch diesen müsstest Du
anpassen und kurz vor der Übergabe des MULIC an die
ersten Speicherroutinen müssen Patches in diesem MULIC
erledigt werden, da sich die Speicherverwaltung leicht
unterscheidet.
- Bevor ich es vergesse: Nach dem Einschalten einer AS400
startet erst der Serviceprozessor (das Teil vorne mit dem Display).
Dieser hat in der Regel ganz eigene Prozessoren, feste Speicherbereiche
(Dieter nannte es fast BIOS :-) sowie Routinen zur Hardware-Aktivierung.
Diesen Prozessor musst Du auch umprogrammieren, um eine Linux-kompatible
Umgebung zu schaffen. Es ist nicht unmöglich, die Dinger umzuprogrammieren,
aber bestimmt sehr reizvoll. Erst nach dem einige Hardwareprüfungen gelaufen
sind und der Service-Prozessor den MULIC von Platte geladen hat (s.o.)
wird überhaupt erst mal der CISC-Prozessor auf Spannung gelegt.
Bis hier hin hast Du also schon einiges an Arbeit vor Dir.
- letztlich musst Du alle nötigen Steckkarten zur Kommunikation mit
der Aussenwelt leicht anpassen. Die neueren Kisten haben PCI-Karten mit
fast PC-Kompatiblen Grundbios (stecke mal einen IBM 2728 in einen PC,
der wird sogar als SCSI-Controller erkannt!), aber bei den alten
SPD-Karten wird es haariger. Wie oben geschrieben, oft sind
da Motorroller drin.
Ok, das waren nur 8 Gründe, aber die reichen aus. Hoffentlich
bist Du jetzt nicht zu sehr entmutigt? ;-)
So eine CISC-Maschine ist alter Kram im Vergleich zu heutiger
Technologie, nicht umsonst heisst IBM auch "International
Boatanchor Manufacturer".
Übrigens gab es mal eine Gruppe im Internet (google hilft),
die sich mit der Thematik befasst hat. Das Projekt wurde
mit den Worten "it seems to be impossible" beendet.
Trotzdem einen schönen Abend,
Holger
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