Social Media Entwicklung und Sicherheitsaspekte Teil 1 | Teil 2 | Teil 3 | + Event
Ich komme zurück auf die unterschiedlichen Interessen von Benutzern und Betreibern. Um seine Einnahmen zu erhöhen, muss der Seiten-Betreiber mehr Informationen weitergeben und die Rezession der letzten Jahre hat den Druck auf die Betreiber erhöht, die Ertragslage durch laxere Privatsphäre-Regelungen zu verbessern. Gegen Ende 2009 änderte Facebook einseitig seine vorherige „Freundes-Listen“ Regelungen und so wurden alle Freunde durch eine pauschale Änderung des Default Sharing Modes auf „öffentlich“ ganz plötzlich für das gesamte Internet öffentlich, sodass zuvor geschützte Benutzer-Informationen nun ungeschützt waren. Anfangs konnten die Benutzer diese Sicherheitseinstellung auch nicht auf der Facebook-Seite für Sicherheitseinstellungen wiederherstellen. Das Fehlen eines bindenden Vertrages behinderte ein rechtliches Vorgehen. Genau genommen hatte sich Facebook durchaus korrekt verhalten, da die Privatsphäre-Regelung ganz eindeutig auf eine jederzeit mögliche Änderung
hinwies.
Glücklicherweise kann eine einseitige Privatsphäre-Regelung ein Unternehmen wie Facebook nicht for generell gültigen Verbrauchervorschriften schützen. Schon 2007 hatte Facebook vorsorglich mit einem neuen Service namens Beacon die Privatsphäre-Regelung aufs Korn genommen. Bestimmte externe Websites gingen mit Facebook eine Partnerschaft ein, die den Austausch von Transaktionsdaten ihrer auf beiden Partner-Seiten angemeldeten Benutzer vorsah – wobei diese Transaktionsdaten dann den Freunden des Facebook-Mitglieds zur Verfügung standen. Das war von Anfang an ein sehr kontroverses Feature, da man diese Funktion ursprünglich nicht ausschalten konnte. Schließlich wurde dies dann doch angeboten, aber viele Facebook-Benutzer hatten nicht verstanden, dass sie das Beacon Feature aktiv ausschalten mussten.
Geschah dies nicht, so wurden ihre Freunde automatisch über alle Aktivitäten des Mitglieds auf Partner-Seiten wie Amazon, Blockbuster, Fandango und Hotwire informiert. Das führte für Benutzer zu Problemen, die nicht ihren gesamten Freundeskreis über ihre Lektüre, ihre Seitenaufrufe oder ihre Reisen informieren wollten.
Facebook vor Gericht
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