Supply Chain Management – Herausforderung nach dem Jahrtausendwechsel

von Alexandra Schneider

Supply Chain Management optimiert Warenauslieferung, Serviceleistungen sowie den Informationsfluß zwischen Anbieter und Abnehmer und verbessert dadurch die Wettbewerbsfähigkeit. In den letzten Jahren hat die Bedeutung von Supply Chain Management stark zugenommen. Unternehmen haben erkannt, daß die Verbesserung des Zusammenspiels von Lieferant, Produzent, Zwischenhändler und Kunde entscheidende Wettbewerbsvorteile bringt. In welche Richtung sich Supply Chain Management in den nächsten fünf Jahren entwickeln wird, welche Technologien und Werkzeuge sich durchsetzen werden untersuchte das amerikanische Marktforschungsunternehmen Gartner Group.

Während Logistik- und Supply-Chain-Management-Strategien vor rund zehn Jahren noch auf Sachbearbeiterebene entwickelt wurden, gehören sie heute zu den in der Führungsetage diskutierten strategischen Unternehmenszielen. „2003 werden mehr als 30 Prozent der Unternehmen in irgendeiner Form mit Geschäftspartnern Datenintegration betreiben“, prognostiziert Beth Enslow, Analystin der Gartner Group. Die Vorteile, die sich ergeben, wenn Logistik zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit eingesetzt wird, machen Beispiele in der Praxis deutlich. Firmen wie American Airlines, Supervalu und Wal-Marts konnten durch erfolgreich umgesetzte Supply Chain Management (SCM)-Strategien sowohl die Führung in ihren eigenen Märkten als auch in anderen Absatzmärkten eine dominierende Rolle einnehmen.

In den nächsten fünf Jahren werden sich SCM- und IT-Manager laut Gartner Group ganz gezielt darauf konzentrieren können, Geschäftsprozesse effizienter zu gestalten und dabei deutlich Kosten sparen. Doch diese Verbesserungen stellen lediglich die Basis dar, auf der weiter aufgebaut werden muß. „Supply Chain Management wird in Zukunft nicht mehr länger nur zur Kostensenkung eingesetzt, sondern vor allem um Umsatzsteigerungen zu realisieren“, sagt Beth Enslow voraus. „Bis zum Jahr 2003 wird die Mehrzahl der Unternehmen, die auf Supply Chain Management setzen, ihre SCM-Initiativen weniger auf Kostensenkung denn auf Umsatzsteigerung ausgerichtet haben.“ Eckpfeiler erfolgreichen Supply Chain Managements der Zukunft.

• Übersichtlichkeit (die Möglichkeit, Abläufe, Termine und Daten der involvierten Geschäftspartner einzusehen)
• Geschwindigkeit (die Geschwindigkeit, mit der Produkte, Prozesse und Daten die Supply Chain durchlaufen) und
• Variabilität (kurzfristige Anpassung an geänderte Kundenbedürfnisse und Supply Chain Funktionen)

Diese drei Punkte sind die Eckpfeiler performanten Supply Chain Managements der Zukunft. In den nächsten Jahren sind jedoch noch umfassende Umstrukturierungen notwendig, um diese Eigenschaften auszubauen und von den Vorteilen zu profitieren. „Weniger als zehn Prozent der Unternehmen werden bis zum Jahr 2002 eine Systemumgebung aufgebaut haben, die ihnen ermöglicht, die Variabilität ihrer Supply Chains dynamisch zu gestalten indem sie Kunden/Vertriebsweg/Produkt SCM- Strategien aufbauen“, gibt Beth Enslow zu bedenken.

Die Synchronisation der Eckpfeiler Übersichtlichkeit, Geschwindigkeit und Variabilität ist ganz wesentlich. Kommt es zu Veränderungen müssen alle drei Kritikpunkte gleichzeitig angepaßt werden. Zum Beispiel würde die Beschleunigung der Geschäftsprozeßabwicklung ohne Steigerung von Übersichtlichkeit und Variabilität möglicherweise Angebot und Nachfrage aus dem Gleichgewicht bringen und somit die Rentabilität des Unternehmens senken.

Mehr Flexibilität durch Gemeinschaft mit Geschäftspartnern

Nach Einschätzungen der Gartner Group werden die im Supply Chain Management führenden Unternehmen innerhalb der kommenden fünf Jahre verstärkt bemüht sein, ihre Aktivitäten miteinander zu verknüpfen, um flexibler zu sein und neue Marktchancen besser angehen zu können.