KI im Stadtverkehr: Beispiel SEAT + IBM KI

11. Juni 2019 | Von | Kategorie: R&D Durchbrüche

Aufgrund einer aktuellen Studie berichtet das Institut der deutschen Wirtschaft, dass deutsche Familien zunehmend in das Umland abwandern. Grund: Die Mietsteigerungen haben in Deutschland die Lohn- und Gehaltserhöhungen in den letzten Jahren um fast die Hälfte hinter sich gelassen. Die Einkommen werden jedoch überwiegend in den Städten verdient, das heißt tägliches Pendeln und Stau.

© SEAT & IBM

Dies gilt nicht nur für Familien: Viele der besten Universitäten und Ausbildungsstätten befinden sich in großen Städten – auch dies erfordert oft eine Stunde Anfahrt. Höchste Zeit also, diesen Stressfaktor und Zeitfresser in den Griff zu bekommen.

Im ersten Quartal hat SEAT in Barcelona zusammen mit IBM die Entwicklung einer neuen Anwendung, ‚Mobility Advisor‘, angekündigt. Diese soll den Stadtverkehr transformieren. Dies geschah nur einen Tag nachdem SEAT sein neues Automobil, namens Minimo vorgestellt hatte.

Der ‚Mobility Advisor‘ nutzt IBM Watson KI, damit die täglichen Anfahrtswege in die Stadt und innerhalb der Stadt unter Berücksichtigung aller Optionen geplant werden können. Zu diesen Optionen gehört die Nutzung von Autos, Scootern, Fahrrädern und des ­öffentlichen Nahverkehrs. Der ‚Mobility Advisor‘ kommuniziert mit dem Benutzer über ein Sprach-Interface, um optimale Routen und die passenden Transport-Modi vorzuschlagen. Dank Watson Machine Learning kann die Anwendung die Vorlieben des Benutzers ­erlernen und somit personalisierte Anfahrtsvorschläge unterbreiten.

Durch Verbindung der Anwendung mit der IBM Cloud, kann sich der ‚Mobility Advisor‘ dynamisch an geänderte Umstände anpassen. Das heißt, Wettervorhersagen, Verkehrsmeldungen und besondere Vorkommnisse wie Veranstaltungen, werden berücksichtigt. Die mobile Anwendung befindet sich derzeit in der Entwicklungsphase und ist auf 4G/5G-Netzwerke ausgelegt. Die Anwendung verarbeitet auch Daten zu Kalendereinträgen des Benutzers und nutzt Erfahrungsdaten, um die jeweils beste Transport-Methode vorzuschlagen: das Auto stehen lassen, Laufen oder SEATs e-Kick Scooter für einen Teil des Weges.

Das „R&D Mobility Team“ (Mobilitätsentwicklung) von SEAT wird die Zusammenarbeit mit den Technikern von IBM intensivieren, um den „Mobility ­Advisor“ weiterzuentwickeln und seine ­unterschiedlichen ­Einsatzmöglichkeiten auszuloten. Zusammen mit XMOBA, dem von SEAT unabhängigen Unternehmen, das neue Lösungen für eine bessere Mobilität erprobt, wird SEAT die zukünftige Integration des „Mobility Advisor“ in „Justmoove“ analysieren – eine kollaborative Plattform für Mobilitätslösungen, die das Unternehmen seinen Kunden bereits heute anbietet.

Seitens IBM wird das Projekt von der spanischen IBM Subsidiary, Viewnext, betreut. Juan Ramon ­Gutierrez Villar, Industry Solutions Leader bei IBM Global Markets kommentiert „Wir bei IBM arbeiten mit Telekommunikationsunternehmen und innovativen Herstellern wie SEAT zusammen, um die offenen Technologien anzubieten, die zur Realisierung solcher Visionen erforderlich sind. Außerdem schaffen wir damit kontextbezogene und personalisierte Angebote und Lösungen, die sich in Echtzeit auf verschiedenen Clouds und IT-Plattformen ausführen lassen.“

Quellen: SEAT + IBM

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