So funktioniert Internet E-Mail
Formatieren, senden und Fehler beheben
Von Mel Beckman
e-Mail im Internet ist inzwischen zu einem universellen Standard für die Unternehmenskommunikation geworden – insbesondere, weil es zwischen unterschiedlichen Systemen die beste Interoperabilität bietet. Über das Internet ist es möglich, mit jedem Unternehmen, das über einen Internet-Zugang verfügt, Informationen auszutauschen. Weitere Unternehmensverbindungen können über Internet-Gateways geknüpft werden. Doch bei aller Einfachheit, um E-Mail-Systeme fürs Internet zu installieren und auszubauen ist ein genaues Verständnis darüber notwendig, wie E-Mail im Internet funktioniert, welche Strukturen E-Mails aufweisen, wie Server und Clients zusammenarbeiten, welche Protokolle dabei verwendet werden und wie Fehler diagnostiziert und behoben werden können. Dann ist es möglich, die AS/400 zum zentralen E-Mail-Server zu installieren. Nachrichten können per E-Mail versandt werden- zwischen zwei Computern über Modems
- innerhalb eines Lokalen Netzwerkes in einem Büro
- über das Internet zu jedem kommerziellen Netzwerk
- über das Internet zu anderen Systemen, die über ein Gateway zum Internet verfügen.
Dabei ist zu beachten, daß die beiden erstgenannten Übertragungsmöglichkeiten auf proprietäre Protokolle zurückgreifen. So benutzt zum Beispiel Microsoft Mail, ein LAN-basiertes E-Mail-Paket, ein völlig anderes Adressenformat für E-Mails als etwa Lotus Mail. Im Unterschied dazu verfügen Internet E-Mails über ein einheitliches Format, das bezogen auf Adressen, Inhalte und Komponenten eine gemeinsame Basis bildet. E-Mails im Internet können so ziemlich jedes Dokument oder File beinhalten – von einfachen Texten bis hin zu Audio- und Videodateien. Dieser sogenannte „Enhanced Content“ kann direkt in Textdokumente oder als Anhang („Attachements“) in einer oder mehreren Dateien transportiert werden. Ein Internet E-Mail besteht grundsätzlich aus zwei Teilen – einem Kopf und einem Textkörper. Der E-Mail-Kopf beinhaltet die Adresse und weitere beschreibende Informationen, während der Textkörper die eigentliche Nachricht sowie die angehängten Dokumente umfaßt. Der E-Mail-Kopf weist einige Pflichtfelder nebst optionalen Feldern auf. Jedes Feld wird im Format Feldname: Feldinhalt dargestellt. Eine Leerzeile kennzeichnet das Ende des E-Mail-Kopfes. Typisch für diesen Teil der Internet E-Mail sind:
- An/To: – Empfängeradresse
- Von/From:- Absenderadresse
- Betreff/Subject: – Kurzbeschreibung des Nachrichtengegenstands
- Datum/Date: – Datum und Uhrzeit, wann die Nachricht versendet wurde.
Optionale Felder wie beispielsweise „Antwort von“ ersetzen die Adresse des Absenders oder der absendenden Anwendung. Auf seinem Weg durch das Internet zur Zieladresse werden dem E-Mail-Kopf üblicherweise zusätzliche Informationen von den Gateways beigefügt, die die Nachricht passiert hat. Dadurch kann der Weg der Nachricht leichter nachvollzogen werden. Das führt freilich dazu, daß der E-Mail-Kopf – wenn er endlich beim Adressaten eintrifft – durchaus umfangreich und voll kryptischer Informationen sein kann. Allerdings unterdrücken die meisten E-Mail-Anwendungen diese Zusatzinformationen. Für E-Mail-Adimistratoren sind diese Informationen jedoch sehr hilfreich, um die Quelle von Nachrichten und den zurückgelegten Weg besser analysieren zu können.
E-Mail-Adressen unterliegen dem Format „Name@Domain-name“, wobei „name“ den Adressaten oder Absender eindeutig identifiziert und „domain-name“ das Netzwerk oder die Internet-Domain benennt, auf der die E-Mail-Adresse vorgehalten wird. Dabei kann der Personenname aus einer beliebigen Zeichenfolge bestehen, wobei jedoch üblicherweise eine Beschränkung auf alphanumerische Zeichen sowie Separatoren wie Trennungsstrich (-), Unterstrich (_) oder Punkt (.) besteht. Da diese Adressen den Hang zum Kryptischen haben, ist es möglich, den Namen des Empfängers oder Absenders auszuschreiben und durch die E-Mail-Adresse in eckigen Klammern < > zu ergänzen. Folglich ist „Manfred Mustermann <m_mustermann@musterfirma.de>“ identisch mit „M_Mustermann@musterfirma.de“. Bild 1 zeigt beispielhaft den Weg, den eine E-Mail im Internet zurücklegen kann. Im Idealfall ist dieser Weg kurz: von der E-Mail-Anwendungen auf dem Client zum lokalen E-Mail-Server oder Gateway zum E-Mail-Server des Adressaten und weiter – wenn vorhanden – auf den dortigen Client. Nachdem also die Aktion „Versenden“ ausgelöst wurde, transferiert der E-Mail-Client die Nachricht zum E-Mail Server oder -Gateway. Dabei kann sich das Gateway-Programm entweder im lokalen Netz oder bei einem Internet Service Provider befinden.
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