Suche, Direktansprache, Bewerbung & Co: Social-Media-Plattformen als Recruitingportale

12. November 2013 | Von | Kategorie: Human Resources, Personal

Immer mehr Unternehmen entdecken Social Media als Recruitingtool. Darauf haben viele Anbieter mit spezifischen Lösungen für Recruiter reagiert. Im Trend liegen Systeme für Active Sourcing (aktive Mitarbeitersuche), Sourcing (Stellenanzeigen), Employer Branding und die mobile Bewerbung über Social Media. Über offene Schnittstellen können Unternehmen auch die hauseigene Bewerbersoftware andocken.

be5_ma_IMG_0081VON STEFANIE HORNUNG

Wenn Arbeitgeber nach passenden Kandidaten für Schlüsselpositionen suchen, setzen sie heute verstärkt auf Online-Netzwerke. Das bestätigen aktuelle Studien: Laut einer jährlichen Befragung von weltweit 3.379 HR-Fachkräften durch LinkedIn zählen Businessnetzwerke für 37 Prozent der Recruiter zu den wichtigsten Quellen für hochqualifi zierte Mitarbeiter – im Vorjahr war der Kanal für weniger als ein Viertel der Personalbeschaffer relevant. Die Studie „Bewerbungspraxis 2013“ von Monster ergab, dass unter Kandidaten, die Social- Media-Anwendungen für die Suche nach Stellenanzeigen, für generelle Informationen über Unternehmen und zur Vernetzung mit potenziellen Arbeitgebern nutzen, Xing am beliebtesten ist.

XING Talentmanager: Active Sourcing verwalten

Mehr als sechs Millionen Fachkräfte haben ein Profi l auf Xing. Damit ist das Portal das berufl iche Online- Netzwerk Nummer 1 für die Personalbeschaffung im deutschsprachigen Raum. Im zweiten Quartal ist der Gesamtumsatz um 15 Prozent auf 20,9 Millionen Euro gestiegen – mit einem Zuwachs von 43 Prozent hat der Bereich E-Recruiting daran einen großen Anteil. Neben Unternehmensprofi len und Stellenanzeigen ist vor allem der XING Talentmanager (XTM) ein Erfolgsmodell. Seit der Einführung Ende 2012 hat Xing nach eigenen Angaben mehr als 3000 Lizenzen verkauft. Die einzelne Lizenz kostet 3000 Euro.

Auf dem Bild sehen Sie die Ansicht eines geöffneten Projektordners im neuen XTM mit einer Kurz-Übersicht der von den Personalern hinterlegten Kandidatenprofile und den dazugehörigen individuell vergebenen Status (wie z.B. Erstkontakt aufgenommen, Telefoninterview durchgeführt etc.).

Auf dem Bild sehen Sie die Ansicht eines geöffneten Projektordners im neuen XTM mit einer Kurz-Übersicht der von den Personalern hinterlegten Kandidatenprofile und den dazugehörigen individuell vergebenen Status (wie z.B. Erstkontakt aufgenommen, Telefoninterview durchgeführt etc.).

Der XTM erleichtert Recruitern die Direktansprache von geeigneten Kandidaten. Neben umfangreichen Such-, Filter- und Verwaltungsfunktionen ermöglicht der XTM eine effi ziente und transparente Arbeit im Team: So können die Rekrutierer interessante Kandidaten samt internen Notizen und Arbeitsstatus in Projektordnern sammeln und anderen Team-Mitgliedern zur Weiterbearbeitung zur Verfügung stellen. Damit vermeiden Unternehmen, dass ihre Recruiter Kandidaten doppelt ansprechen. Da der XTM eine Firmenmitgliedschaft ist, verbleiben die Rechercheinformationen im Unternehmen, auch wenn ein Personaler das Unternehmen verlässt.

Suche

Neues Release von XTM ab September 2013

Pünktlich zur Zukunft Personal 2013 (17. bis 19. September) kommt eine neue Version heraus: Xing verspricht eine intuitivere Nutzung auch für Einsteiger und verbesserte Suchfunktionen. In der neuen Version können Personaler in nur einem Arbeitsschritt Projektordner im XTM anlegen. Hierzu muss der Personaler einfach die Stellenanzeige als Wordoder PDF-Dokument hochladen. Der XTM liest sie aus und erstellt einen Projektorder, für den zudem automatisch passende Mitgliederprofi le vorschlagen werden. Recruiter können die vorgeschlagenen Kandidaten prüfen, in den Ordner legen und verwalten. Dort werden nun auch exklusive Kandidateninfos angezeigt – etwa zur Gehaltsvorstellung und Wunscharbeitsort. Startoberfläche

LinkedIn Recruiter: International Personal suchen

Als Business-Netzwerk ist die international agierende Social-Media- Plattform LinkedIn mit rund 238 Millionen Mitgliedern weltweit – darunter drei Millionen in der DACH-Region – der direkte Konkurrent von Xing. LinkedIn bietet unter dem Label „Talent Solutions“ eine Reihe von Werkzeugen an, die vom Employer Branding bis hin zur Recherche und Ansprache von potentiellen Mitarbeitern reichen. Das Pendant zum XTM ist der LinkedIn Recruiter, der seit Anfang 2013 auch auf Deutsch zur Verfügung steht. Die Lösung galt bislang als ausgereifter. Sie eröffnet Recruitern zum Beispiel die Möglichkeit, Abfragen zu speichern und eine automatische Benachrichtigung über neue Einträge auf dem Suchprofi l zu hinterlegen sowie interessante Kandidaten auf Wiedervorlage zu setzen. Welche Lösung für Unternehmen sinnvoller ist, XTM oder der LinkedIn Recruiter, hängt hauptsächlich davon ab, ob sie in Deutschland oder international nach Kandidaten suchen möchten. Während Xing in Deutschland im Verhältnis von Preis und gespeicherten Profi len besser abschneidet, hat LinkedIn bei der internationalen Suche die Nase vorn. Reports

Mit Social-Media-Profil bewerben

LinkedIn macht zudem mobil: Weltweit erfolgen mittlerweile 30 Prozent der Zugriffe auf die Plattform über mobile Endgerät. Das Online-Netzwerk bietet Apps für iPhone, Blackberry, Android, Windows Phone und das iPad auf Deutsch an. Kandidaten können sich von ihrem Profi l aus in der Plattform über wenige Schritte direkt auf Jobangebote bewerben. Diese Funktion steht seit August 2013 auch mobil zur Verfügung. Auf Xing können sich Bewerber derzeit nur dann direkt bewerben, wenn Unternehmen die Schnittstellenlösung „Xing Connector“ von Promerit HR + IT Consulting nutzen. Diese Lösung verbindet das unternehmenseigene Bewerbermanagement- System mit Xing. Zum einen wird Jobinteressenten mit der Funktion „Bewerben mit dem Xing-Profi l“ der Online-Bewerbungsprozess erleichtert, indem das Xing-Profi l in das Bewerbermanagement-System übertragen wird. Zum anderen können Unternehmen damit direkt aus ihrem Bewerbermanagement-System Anzeigen auf Xing schalten.

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