Die IT-Branche hat das Thema „Grüne IT“ entdeckt. Doch was ist wirklich dran? „Es gibt keine grüne IT“, sagte Jonas Mey, Energieexperte beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), einer der Teilnehmer des WebEx-Forums „Grüne IT – der Umwelt oder dem Umsatz zuliebe?“, das am 22. November 2007 in München stattfand. Er kritisierte, nach wie vor würden toxische Substanzen in IT-Produkten verarbeitet. Grüne IT werde oft nur aus Image-Gründen betrieben, nachhaltige Konzepte seitens der Hersteller würden fehlen.
Dorothee Stolzenberg, Geschäftsführerin der Dell GmbH in Frankfurt, hielt dagegen: „Viele IT-Anbieter implementieren sehr wohl ganzheitliche Umweltstrategien, und das nicht allein aus Imagegründen. Bei Dell wird die gesamte Wertschöpfungskette berücksichtigt, angefangen bei Design und Produktion der Produkte bis hin zur Entsorgung.“ Außerdem greifen laut Stolzenberg auch Umweltprogramme und interne Maßnahmen, die direkt von der Unternehmensspitze angeregt und von allen Mitarbeitern unterstützt werden: „Aktuell implementieren wir ein unternehmensweites Power-Management-Programm, das Computersysteme automatisch nachts und in Ruhephasen abschaltet – allein dadurch werden wir schätzungsweise 8.500 Tonnen CO2 pro Jahr einsparen“, so Stolzenberg. „Maßgeblich zu Reduzierung der CO2-Emissionen in Unternehmen tragen auch moderne Technologien wie Webkonferenzen bei“, ergänzte Bert van der Zwan, Vice President EMEA von WebEx und Gastgeber des WebEx-Forums. „WebEx-Untersuchungen haben gezeigt, dass bis zu 50 Prozent der Dienstreisen unnötig sind und sich problemlos durch Online-Meetings ersetzen lassen.“
Auch Cisco verfolgt ein nachhaltiges Umweltkonzept, wie Dr. Bernd Heinrichs, Direktor Field Market Development von Cisco Deutschland, erläutert: „Es geht auf der einen Seite darum, den Energieverbrauch unserer Produkte zu senken.“ Andererseits engagiert sich das Unternehmen in Umweltinitiativen wie der Clinton Global Initiative und ruft zudem eigene interne Programme ins Leben, darunter auch die Reduzierung der eigenen Dienstreisen, etwa durch die Nutzung von Videokonferenzen. „Dadurch sinkt der unternehmensweite Energieverbrauch um 10 Prozent.“
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