Neues von der IBM Hardware Management Console (HMC bzw. vHMC) Teil 1

13. Juli 2016 | Von | Kategorie: Systemmanagement

Nachdem 2015 in den beiden Veröffentlichungen von Michael Weber und Edelgard Schittko ( siehe Ausgaben NEWSolutions Juni/Juli2015 und NEWSolutions August/September2015) mit dem Titel „Hardware Management Console Version 8“ Teil 1 und Teil 2 die IBM HMC einschließlich der damals aktuellsten Version 8.8.3 (Kurzbezeichnung 8.3) ausführlich beschrieben wurden, werden hier und in einem Folgeartikel später in 2016 die Weiterentwicklungen seit Version 8.8.3 bzgl. IBM HMC bzw. vHMC (= virtual HMC) vorgestellt.

von Edelgard Schittko und Maria-Katharina Esser

Inhalt von diesem Teil 1 sind folgende vier Rubriken:

1. myHMC App von IBM

  • Zugriff auf die HMC ist jetzt auch über mobile Devices möglich über die App myHMC von IBM

2. vHMC

  • Vorstellung der vHMC= virtual HMC (IBM Lizenzprogramm 5765-HMV, auch als „virtual Appliance“
    bezeichnet)

3. Überblick über HMC 8.8.4 und 8.8.5

  • die beiden neuesten HMC-Versionen 8.8.4 und 8.8.5 (übliche Kurzbezeichnungen; 8.4 bzw. 8.5) werden im
    Überblick vorgestellt einschließlich der Neuerungen gegenüber der bereits in 2015 ausführlich beschriebenen
    Version 8.8.3 (Kurzbezeichnung: 8.3)

4. Tipps aus der Praxis

  • Drei generelle Tipps aus der Praxis bzgl. HMC werden gegeben: Empfehlungen zum „Matching“ von
    HMC-Version und Firmware-Level, Informationen zur NTP (= Network Time Protocol) Konfiguration und
    eine Zusammenstellung von nützlichen Links zum Thema „HMC“

1. myHMC App von IBM

Seit ca. einen Jahr ist die myHMC App von IBM ­verfügbar in beiden bekannten AppStores und an dem Logo erkennbar.

Mit dieser App ist es möglich, über mobile ­Devices wie Smartphones (Android-basierende Smartphones oder iPhones) und iPads HMC-Funktionen auszuführen. Mit der aktuellen Version 1.x können ­verschiedene Aktionen angezeigt werden, es ist in Version 1.x aber noch nicht möglich, über die myHMC App auch ­Änderungen einer bestehenden Konfiguration auszuführen, d.h. die myHMC App ist zur Zeit im reinen ­Anzeigemodus verwendbar. Für zukünftige Releases der myHMC App von IBM ist es geplant, daß über das ­Monitoren hinaus auch ein echtes Management von dieser App aus möglich sein wird.

Wichtig sind folgende zwei technische Voraussetzungen:

Die über die myHMC App zu integrierende HMC muß mindestens auf Level Version 8 sein, weil im Hintergrund das REST API verwendet wird. REST = ­Representational State Transfer, siehe auch https://de.wikipedia.org/wiki/Representational_State_Transfer
Außerdem wird für die myHMC App (wie bei Browser-Zugriffen auf die HMC auch) der Port 12443 ­benötigt, siehe
https://www.ibm.com/support/knowledgcenter/HW4P4/p8ha1/usingawebbrowser.htm
Natürlich können mehrere HMCs über die myHMC App integriert werden, siehe nachfolgende ­ScreenShots.

Anbei vier Beispiele für die IBM myHMC App, ­erstellt mit einem iPad mit englischem iOS.

In Abbildung 1 sind neben der mitgelieferten Demo HMC drei weitere HMCs integriert, die HMC Berlin hat keine Verbindung, weil sie noch Version 7.7.9 hat und deswegen nicht verwendbar ist über die myHMC App, die beiden HMCs muenchen und ehningen sind erreichbar, weil sie Version 8 installiert haben. Ganz unten gibt es sowohl das Icon „My HMCs“ als auch das Icon „Dashboard“, die Anzeige in Abbildung 1 erhält man über „My HMCs“, in Abbildung 2 „Dashboard“. Über „Dashboard“ sieht man auf einem Blick anhand der farbigen Darstellung den Zustand aller LPARs (= Logical Partitions) , die über die HMCs erreicht ­werden.

Abbildung 1: Einstiegs-Bildschirm der myHMC App

 

Abbildung 2: Dashboard der App myHMC

Von der Anzeige „My HMCs“ aus (siehe Abbildung 1) kann man sich pro HMC die Details zu den gemanagten Systemen und Partitionen anzeigen lassen, z.B. für die HMC muenchen, siehe Abbildungen 3 und 4.

Abbildung 3: Anzeige Managed Systems

Abbildung 4: Anzeige Logical Partitions

 

2. virtuelle HMC oder auch vHMC

Seit der Einführung der Hardware Management ­Konsole von IBM war die Voraussetzung für eine HMC immer ein spezifisches physikalisches System, basiert auf einem x86-Server.

Seit Ende 2015 ist eine virtuelle Version verfügbar. Die sogenannte „virtual HMC“ oder auch „vHMC“. Dies ist eine “virtual Appliance”.

Die technischen Voraussetzungen dieser virtuellen HMC sind wie folgt:

Grundlage ist eine virtualisierte Umgebung auf einer x64 Plattform mit 64 bit (VT-x / AMD-V). Für die Virtualisierung kann sowohl KVM mit RHEL 6.4 und höher eingesetzt werden als auch VMware vSphere ESXi 5. Die Abbildung 5 zeigt die Instanz einer Virtuellen HMC unter KVM.

Abbildung 5: der Virtual Machine Manager unter KVM mit einer vHMC Instance

 

Dieser virtuellen HMC müssen mindesten 160 Gigabyte Platte und 4 Gigabyte Hauptspeicher zur Verfügung stehen. Die 4GB Hauptspeicher sind das absolute Minimum, besser sind 8GB, optimal sind bei den heutigen Anforderungen an die HMC 16GB Hauptspeicher.

Des Weiteren müssen mindestens 2 Netzwerkinterface zur Verfügung stehen.

Da die physikalische Hardware, auf der die virtual Appliance der HMC läuft, nicht von IBM zur Verfügung gestellt ist, wird die physikalische Hardware von IBM nicht überwacht. Die virtuelle Appliance der HMC überwacht, wie die physikalische Appliance, die entfernt angeschlossenen Power Systeme und löst die entsprechenden Benachrichtigungen aus.

Alle Software Wartung, die für die virtuelle HMC ebenso notwendig ist wie für die physikalische, benutzt die gleichen Mechanismen die von der physikalischen HMC bereits bekannt sind. Siehe Abschnitt 3.

Die virtuelle HMC ist verfügbar unter IBM Lizenz­programmnummer 5765-HMV.

4.2 NTP (= Network Time Protocol) Konfiguration

Die nächste Umstellung der Sommerzeit auf die ­Winterzeit in Deutschland ist am 30.10.2016. ­Damit sich die HMC automatisch auf die neue Uhrzeit ­umstellt, ist es notwendig, daß das NTP = Network Time Protocol in der HMC konfiguriert wird. Dazu muß mindestens ein oder mehrere NTP Server ­angegeben werden. In Deutschland sind folgende NTP-Server ­üblich: ptbtime1.ptb.de, ptbtime2.ptb.de, ptbtime3.ptb.de (siehe http://www.ptb.de/cms/ptb/fachabteilungen/abtq/fb-q4/ag-q42/zeitsynchronisation-von-rechnern-mit-hilfe-des-network-time-protocol-ntp.html)
Unter einer traditionellen HMC-Umgebung z.B. HMC Version 7.7.9 (englisch ) ist die NTP-­Konfiguration über folgende Klicks zu finden:
HMC Management
> Change Date and Time
> NTP configuration tab
Der Eintrag sieht dann wie folgt aus, siehe Abbildung 12:

Abb. 12: HMC Change Date and Time NTP Configuration

4.3 Nützliche Links

HMC

IBM Redbook „IBM Power Systems HMC Implementation and Usage Guide SG24-8334-00” http://www.redbooks.ibm.com/redbooks/pdfs/sg248334.pdf

iBM Developer Works https://www.ibm.com/developerworks/community/groups/community/powerhmc
https://www.ibm.com/developerworks/community/wikis/home?lang=en_us – !/wiki/Power Systems/page/Welcome
weitere Links zur HMC: http://www.ibm.com/support/knowledgecenter/en/9119-MME/p8ha1/p8ha1_kickoff.htm

vHMC

http://www.ibmsystemsmag.com/Blogs/AIXchange/January-2016/Testing-Out-the-New-vHMC/

Wir danken unseren Kollegen Stephen Lutz und ­Michael Weber für die Unterstützung.

Abbildungen: Copyright und Trademark Information:
http://www.ibm.com/legal/copytrade.shtml ◊

 

Über die Autorin

Die Autorin Edelgard Schittko ist Senior IT Spezialistin bei der IBM Deutschland GmbH und per email erreichbar unter: EJ_Schittko(ät)de.ibm.com

 

Über die Autorin

Die Autorin Maria-Katharina Esser ist IT Spezialistin bei der IBM Deutschland GmbH. Sie ist erreichbar unter der email Adresse:
katja.esser(ät)de.ibm.com

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