Unternehmens IT Meldungen 05.2019

9. Juni 2019 | Von | Kategorie: IT Meldungen

Quanten-Computing kommerziell, Präzise Wettervorhersage, IBM und CTA Ausbildungsinitiative, Fingernagelsensor Parkinson-Erkrankungen erkennen, Speech by Crowd, Über 9.000 Patente, erste Schritt: fahrerlos, Quanten Computing Initiative, KI-basierte Wetter-App, Talk to Books, Grundeinkommen 2030, KI und Arbeitswelt, Internet-Spielsucht

Internet-Spielsucht

Nun ist es amtlich: Das Spielen im Internet kann süchtig machen. So steht es zumindest in der neusten Version der Internationalen statistischen Klassifikation der Krankheiten. Doch die Einführung des weltweit definierten Krankheitsbildes „Internet-Spielsucht“ ist nicht nur ein Erfolg derer, denen die Gesundheit besonders von Kindern im Umgang mit neuen Technologien ein ernsthaftes Anliegen ist – sondern ebenso ein Erfolg jener, die voreilig und irrational sind. Psychiater haben immer wieder auch Diagnosen erfunden, die rückblickend falsch waren – allerdings zum Zeitpunkt ihres Entstehens gut für die eigene wissenschaftliche oder klinische Karriere. Im Zuge der Digitalisierung, die für viele Menschen mit großer Verunsicherung einhergeht, besteht die Gefahr, dass das Entstehen neuer Krankheitsbilder exponentiell zunimmt. Diesen Auswüchsen stellt sich der Psychiater Jan Kalbitzer entgegen: Er plädiert dafür, wesentliche menschliche Grundfertigkeiten zu fördern, statt bei jedem neuen Fortschritt kollektiv in Panik zu verfallen.

 

KI und Umwälzungen in der Arbeitswelt

Ray Kurzweil hat sich bei der letzten TedTalk zuversichtlich geäußert, was die Arbeitswelt der Zukunft angesichts der neuesten technologischen Entwicklungen betrifft. Dennoch machen sich immer mehr Experten Gedanken darüber, wie die Gesellschaft mit den massiven Verwerfungen am Arbeitsmarkt umgehen wird, die das Bestehen des Turing Test durch KI und die folgenden Fortschritte der Automatisierung und der KI Anwendungen nach sich ziehen werden. Laut Kurzweil werden sich die Menschen in den 2030iger Jahren hauptsächlich damit befassen, ihrem Leben einen neuen Sinn zu verleihen und neue Ziele zu definieren. Durch die Verbindung mit hochintelligenten Technologien sollten die Menschen laut Kurzweil eine unendliche Erweiterung ihres Neocortex genießen und dadurch ganz neue Formen des Ausdrucks und der Kommunikation erfahren.

Grundeinkommen bis 2030

Die Debatte über ein Grundeinkommen wird heute noch überall von Politikern, non-Profit Organisationen und Unternehmern kontrovers ausgetragen, aber auch schon mancherorts auf der Welt getestet. Ray Kurzweil rechnet damit, dass das Grundeinkommen bis zu den 2030iger Jahren weltweit eingeführt wird. Das sollte dann völlig ausreichend sein, damit die Menschen ihre grundlegenden Bedürfnisse stillen können.

Googles „Talk to Books“

Als Director of Engineering bei Google hat Ray Kurzweil das neueste Projekt aus Forschung und Entwicklung des Unternehmens vorgestellt.

Die Anwendung „Talk to Books“ verwendet semantische Suchfunktionen und generiert ihre Ergebnisse basierend auf Bedeutungen statt auf Keywords. “Talk to Books” ermöglicht dem Benutzer die Eingabe einer Frage oder einer Behauptung, die die Anwendung dann verwendet, um in über 100.000 Büchern nach Antworten zu suchen.
Das kann man hier testen: https://books.google.com/talktobooks/

KI-basierte Wetter-App

Mit der neuen App von The Weather Channel für Android-Mobilgeräte können Nutzer nun auf neue Funktionen wie Wetter-Storytelling und benutzerdefinierte Benachrichtigungen auf Basis von Künstlicher Intelligenz (KI) zugreifen. So sieht ein Läufer zum Beispiel mehr Informationen über die Laufbedingungen für den Tag und ein Allergiker mehr über den aktuellen Pollenflug. Mit der neuen App können sich Nutzer erstmals auch über die Luftqualität und den Grad der Luftverschmutzung auf den aktuellen Stand bringen. Die Technologie von The Weather Company wurde durch den Zusammenschluss mit IBM bereichert. Das Ergebnis dieser Beschleunigung sind die Fähigkeiten von KI und maschinellem Lernen in der neu veröffentlichten Android-App. Weiterer Bonus: Die anderen Geschäftsbereiche von IBM nutzen die Daten und das Fachwissen von The Weather Company, um die KI-Erkenntnisse in der Landwirtschaft oder dem Luft- und Bodenverkehr anzuwenden.

ExxonMobil und CERN schließen sich Quanten Computing Initiative an

Das IBM Q Network, ein Zusammenschluss aus Fortune 500 Unternehmen, Start-ups und Forschungseinrichtungen, ist um einige namhafte Mitglieder gewachsen: Nicht nur das führende Energieunternehmen ExxonMobil hat sich dem Netzwerk angeschlossen, auch die Europäische Organisation für Kernforschung CERN, die US-Einrichtungen Argonne, Fermilab und das Lawrence Berkeley National Laboratory sind nun Teil der Initiative. Die Mitglieder arbeiten direkt mit Wissenschaftlern, Ingenieuren und Beratern von IBM zusammen, um die Nutzung von Quantencomputern in einer Vielzahl von Industriezweigen und auf unterschiedlichen Anwendungsgebieten zu erforschen. Sie erhalten dafür einen Cloud-basierten Zugriff auf IBM Q-Systeme, um ihre Projekte voranzutreiben, die mit einem Quantencomputer schneller gelöst werden können als mit einem herkömmlichen Computer.

Der erste Schritt: fahrerlos

Am 15. Mai 2019 fuhr der erste fahrerlose Lastwagen in Schweden auf dem Gelände von DB Schenker auf einer öffentlichen Straße, der T-pod von Einride. Der T-pod wird regelmäßig Güter von einem Lagerhaus zu einem Schenker-Terminal transportieren. Die schwedische Zulassungsbehörde kam schon Anfang März 2019 zu dem Schluss, dass der T-pod den schwedischen Verkehrsvorschriften Genüge tut und ließ das Pilotprojekt für eine öffentliche Straße zu. Diese Genehmigung bezieht sich auf eine öffentliche Straße innerhalb eines Industriegebiets und läuft bis 31. Dezember 2020.

Über 9.000 Patente unterstreichen Vorreiterrolle

IBM wurden im Jahr 2018 rund 9.100 US-Patente – so viele wie keinem anderes Unternehmen in den USA – zugesprochen. An über 600 dieser Patente waren auch IBM-Experten aus Deutschland und der Schweiz beteiligt. Alleine 1.600 Innovationen kamen aus dem Bereich Künstliche Intelligenz und auch in den Bereichen Cloud Computing, Security, Quanten Computing und Blockchain wurde die Pionierleistung zig-fach bestätigt.

Zu den patentierten Technologien zählen: Das KI-Projekt Debater, das in der Lage ist, mit Menschen über komplexe Themen zu diskutieren; eine IoT- und Analyse-Plattform in der IBM Cloud, die uns hilft, die Seen und Wasserstraßen der Erde zu schützen; und eine Security-Lösung, die vor dem so genannten Vishing, dem unerwünschten Stimmen-Klau über eine VoIP-Anlage, schützt.

Project Debater – Speech by Crowd feiert Premiere

IBM Project Debater hat bereits im letzten Jahr für Furore gesorgt: als erstes System, das mit Menschen über komplexe Sachverhalte diskutieren kann. Auf der CES 2019 in Las Vegas wurde eine neue Komponente dieser Technologie vorgestellt: Project Debater – Speech by Crowd. Hierbei handelt es sich um eine Cloud-basierte KI-Plattform, die die Meinungen von zahlreichen Personen zu einem kontroversen Thema auswertet, um eine kollektive Pro- und Contra-Haltung zu bilden. Hierzu nutzt die Technologie die Kern-KI hinter Project Debater. Aus diesen Argumenten konstruiert Project Debater – Speech by Crowd dann ­automatisch Standpunkte, um das Thema entweder zu unterstützen oder zu hinterfragen.

Mit Fingernagelsensor Parkinson-Erkrankungen frühzeitig erkennen

Die Stärke des menschlichen Griffs sagt viel über die Gesundheit eines Menschen aus – etwa, ob eine neurodegenerative Krankheit oder eine Herzerkrankung vorliegt. Ein neues tragbares System von IBM macht sich diese Erkenntnis jetzt bei ­Parkinson-Erkrankungen ­zunutze:

Ein winziger Fingernagelsensor misst kontinuierlich, wie sich der Fingernagel einer Person biegt und bewegt – ein Schlüsselindikator für die Griffstärke eines Menschen, die bei Parkinson-Patienten geschwächt ist. Das System besteht aus Dehnungsmessstreifen, die am Fingernagel befestigt sind, und einem kleinen Computer. Dieser erfasst die Dehnungswerte des Fingernagels, sammelt die Daten des Beschleunigungssensors und übermittelt die Informationen an eine intelligente Uhr. Über maschinelle Lernmethoden konnte man in Tests erkennen, ob bei Handbewegungen eines Patienten erste kleine Parkinson-Anzeichen erkennbar sind. Damit trägt das Gerät maßgeblich zum frühzeitigen Erkennen der Erkrankung aufgrund der mikroskopisch kleinen Bewegungen des Fingernagels bei.

IBM und CTA kündigen Ausbildungsinitiative an

IBM und die Consumer Technology Association (CTA) haben im ersten Quartal 2019 den Start der „CTA Apprenticeship Coalition“ bekanntgeben. Ziel dieser gemeinsamen Ausbildungsinitiative ist es, ­tausende neue Lehrstellen in 20 US-Bundesstaaten zu schaffen und damit dem drohenden Fachkräftemangel zu begegnen. Zudem hat sich IBM verpflichtet, in den nächsten fünf Jahren mindestens 450 Lehrstellen pro Jahr zusätzlich einzurichten.

Die CTA Apprenticeship Coalition bietet einen Rahmen für mehr als 15 verschiedene Ausbildungsberufe in schnell wachsenden Bereichen, darunter Software­-Engineering, Data Science und Analytik, Cyber­sicherheit, Mainframe-Systemadministration, kreatives Design sowie Programm-Management. Neue Ausbildungsplätze werden zu einem großen Teil dem erfolgreichen Ausbildungsprogramm von IBM ­nachempfunden, das 2017 gestartet ist.

Präzise Wettervorhersage für Kansas, Kenia und Kitzingen

Das neue Modell mit dem Namen IBM Global High-Resolution Atmospheric Forecasting System – kurz: GRAF – liefert weltweit einzigartig genaue Vorhersagen. Dafür bedient es sich der IBM Supercomputing-Technologie und nutzt als erstes Wetter-Modell IoT-Daten in großem Umfang. Mit Hilfe des Crowdsourcing-Ansatzes, bei dem Millionen bisher ungenutzter Datenquellen – wie Luftdruckwerte aus Smartphones oder Sensordaten aus Flugzeugen – erschlossen werden, lassen sich Vorhersagen noch genauer und ­lokaler treffen.

Viele Regionen der Welt müssen sich mit Modellen begnügen, die nur alle sechs Stunden aktualisiert werden und die nur bis auf einen Bereich von zehn bis 15 km genau sind. Mit GRAF ändern IBM und The ­Weather Company das: Das neue Modell ­aktualisiert die Vorhersage für den kommenden Tag im Durchschnitt jede Stunde und bis auf drei Kilometer genau – und zwar auf dem gesamten bewohnten Globus. Versicherungen, Airlines und Landwirtschaftsbetriebe auf der ganzen Welt profitieren von diesen akkuraten Informationen, die auch in der Weather Channel App verfügbar sein werden.

Quanten-Computing kommerziell nutzen

Bisher waren Quantencomputer vor allem für ­Forschungsabteilungen interessant. Mit IBM Q Systems One ändert sich das jetzt. Gemeinsam mit Partnern aus den unterschiedlichsten Bereichen hat IBM ein integriertes System entwickelt, das außerhalb von Forschungslaboren eingesetzt werden kann und eine der größten Herausforderungen im Quanten-Computing löst – die empfindlichen Quantenzustände der Qubits.

Sie lassen sich nun so lange aufrechterhalten, stabil verarbeiten, so dass auch eine kommerzielle Nutzung der Technologie möglich wird.

Analog zu herkömmlichen Computern setzt sich das erste modulare, Cloud-basierte System aus tausenden, perfekt aufeinander abgestimmten Hard- und Software-Komponenten wie Kühlung, sicherere Schnittstellen und entsprechende Firmware zusammen. Mitglieder des IBM Q Networks sollen noch in 2019 Zugang zum geplanten IBM Quanten-Computing-Zentrum in Poughkeepsie, New York, erhalten. Dort finden sie ­alles, was sie für ihre ersten Schritte im Quanten­-Computing benötigen: technisches Know-How, Hochleistungsrechner, ein Hochverfügbarkeitsrechenzentrum und natürlich IBM Q Systems One.

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