von Martin Vollmer
Man stelle sich vor, man verhandele mit einem Kühlschrank. Nein, keinem frostigen Einkäufer mit dem Humor einer Einbauküche, sondern einem leibhaftigem Kühlaggregat, wie es leibt und nicht lebt. Und so ein Kühlaggregat teilt einem dann mit, daß die Milch alle ist und auch die Tiefkühlfertiggerichte zur Neige gehen und überhaupt solle der Lieferservice doch schon mal alle Sonderangebote mitschicken.
Executive Summary
Everybody and everything can be a customer in a totally networked society. The sales department needs to cope with the fact, that even machines can purchase items in the near future. Pervasive computing, the integration of every possible smart node in a global network, will change business processes significantly. But the good news is: You can connect to the customer, where ever he is.
Oder angenommen, in der Werkstatt ruft wieder dieses Montagsauto an, das die jüngsten Informationen über soeben aufgetretene Fehlfunktionen übermittelt, die Leitung für eine Fernwartung öffenhält oder – weil´s diesmal wieder besonders schlimm ist, am besten gleich vorbeikommt.
Utopie? Fast schon nicht mehr. Denn immer mehr Geräte im Web sind smart genug, Webfunktionen auch tatsächlich für tägliche Business zu nutzen. Der Visionär war bereits Anfang der neunziger Jahre Bob Frankenberg, der bei Hewlett-Packard und Novell die Geschicke leitete und die Vorstellung entwickelte, jeder halbwegs intelligente Knoten im Netz wäre ein Client. Pervasive Computing nannte er diese Vorstellung von der total vernetzten Umwelt. Ein Begriff, der sich außerhalb des englischen Sprachgebrauchs aus naheliegenden Gründen nur schwer durchsetzt.
Aber der Traum vom digitalen Dasein wird zunehmend Wirklichkeit – immer kleiner, leicht zu bedienen und mobil einsetzbar machen Pervasive Computing-Entwicklungen das Leben einfacher. IBM präsentiert auf der CeBIT zahlreiche Beispiele, die unseren Alltag schon in Kürze maßgeblich beeinflussen können: So bietet beispielsweise ein am Körper tragbarer Computer mit Mini-Bildschirm jederzeit Zugriff auf e-Mails und Internetseiten, automatische Übersetzungscomputer übernehmen die Unterhaltung in einer fremden Sprache und Bestellungen im Supermarkt werden via Handheld-Computer aufgegeben.
Pervasive Computing hält damit Einzug in unser tägliches Leben. Der bequeme Zugriff auf relevante Informationen und die Möglichkeit der schnellen Reaktion stehen im Mittelpunkt. „Eine neue Generation elektronischer Geräte wird den Weg dahin bahnen. Integrierte Prozessoren, mobile Netzverbindungen, Mini-Festplatten und -Bildschirme werden dank der unterstützenden Software – insbesondere Netzwerk-Management-Software – die Ära nach dem PC-Zeitalter einläuten“, betont David McKenzie, Direktor für den IBM Bereich Pervasive Computing EMEA (Europa Mittlerer Osten, Afrika).
Prozesse, die heute noch eine Vielzahl von Schritten und Kommandos auf einem PC erfordern, werden mit einem Knopfdruck, einer gesprochenen Anweisung oder einer handschriftlichen Notiz erledigt. „Für Angebote wie Bildtelefone, digitale Assistenten, elektronische Kioske und andere Internet-Anwendungen greifen wir auf die gesamte Bandbreite neuester Technologien aus unserem Hause zurück“, erläutert McKenzie weiter. „Unsere Lösungen basieren auf einer offenen Infrastruktur und offenen Standards, um eine möglichst einfache Verbreitung zu ermöglichen.“
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