IBM erweitert die Mainframe-Familie z14

12. Juli 2018 | Von | Kategorie: IBM Announcements, Security

Neu sind seit April 2018 IBM Z Systeme, die cloud-fähig sind und eine einfache Integration in Cloud-Rechenzentren und Private Cloud-Umgebungen ermöglichen, da sie auf Standard-Industrie-Rack-Maßen beruhen („19 Zoll“).

IBM z – copyright IBM

von Isabella Pridat-Zapp

Es handelt sich um die Systeme mit der Bezeichnung IBM z14 Model ZR1 und IBM LinuxONE Rockhopper II. Eine Vielzahl von Komponenten und Features beider Modelle wurde im deutschen IBM Labor in der Nähe von Stuttgart entworfen und entwickelt, wie zum Beispiel das neue Prozessorboard und mehrere Karten-Designs, die entscheidende Teile zur Anpassung der Z-Technologie an das Single-­Frame-Design sind.

Mit den neuen z14- und LinuxONE-Angeboten werden Kapazität, Leistung, Speicher und Cache in nahezu allen Bereichen des Systems erheblich erweitert. Ein komplettes System-Redesign erzielt dieses Kapazitätswachstum bei 40 Prozent weniger Raumbedarf und ist standardisiert für den Einsatz in annähernd jedem Rechenzentrum. Das neue System z14 ZR1 kann die Grundlage für eine IBM Cloud Private-Lösung bilden, indem es Speicher, Netzwerke und andere Elemente im gleichen physischen Raum wie der Mainframe-Server zusammenführt und so ein „Data Center in a Box“ oder „Rechenzentrum in einer Box“ schafft.

Leistungs-Angaben

Die z14 Modelle M01 bis M05 verfügen zum Beispiel über Hauptspeicher von 256 GB bis 8 TB beim Modell M01, und über 245 GB bis zu 32 TB beim Modell M05. Die Linux on z Systems gibt es mit den neuesten Betriebssystemversionen von Canonical, Red Hat und SUSE. Die Hardware Management Console (HMC) wurde mit Blick auf neue Systemadministratoren der IBM Z mit wichtigen Vereinfachungen und Verbesserungen versehen, um die Administrator-Funktionen den üblichen Standards etwas anzupassen.

Der neue 10-Kern z14-Prozessor Chip bezieht seinen Performance-Zuwachs und das erhöhte Durchsatzvermögen für eine breite Palette von Workloads aus der 14 nm SOI (silicon-on-insulator) Technologie. Diese Verbesserungen stützen sich ferner auf das neue Microprozessor-Design, das sich durch eine enge Vernetzung von Hardware, Firmware und Software auszeichnet.
Durch die neue Cache-Architektur wurde gegenüber der z13 ein um das 1,5fache größerer on-Chip Cache erzielt.

Das SIMD (single instruction, multiple data) Feature erhielt neue Instruktionen, so dass traditionelle Work­loads, die mit Dezimal-Operationen umgehen (z.B. bei COBOL 6.2 oder PL/I 5.2) einen Performance-Gewinn erzielen, der sich zu der Beschleunigung durch den neuen Prozessor addiert.

Die neue Guarded Storage Facility (GSF) ermöglicht eine Ansammlung von Datenmüll ohne Pausieren, so dass Java-Unternehmensanwendungen mit weniger und kürzeren Pausen auskommen.

Die z14 verfügt auch über ein verbessertes SMT (simultaneous multithreading), das unter anderem die Virtualisierung der Linux Kerne vervollkomnet. Das SMT erhöht den Durchsatz auf der z14 um 25% bei einem IFL oder zIIP. SMT wurde auch erweitert, um die dedizierten I/O Prozessoren, die sogenannten System Assist Prozessors (SAPs) zu unterstützen.

Weitere Highlights der neuen Systeme:

  • 10 Prozent mehr Kapazität als der Vorgänger z13s und 2x (8 TB) mehr Speicher (z14 ZR1).
  • Mehr als 850 Millionen vollständig verschlüsselte Transaktionen pro Tag auf einem einzigen System (z14 ZR1) – annähernd 10.000 pro Sekunde!!
  • 19-Zoll-Standard-Formfaktor, 50 Prozent mehr ­Kapazität und 2x (8 TB) mehr Speicher als die ­vorherige Version (Rockhopper I).
  • Eine Docker-zertifizierte Infrastruktur für Docker EE mit integriertem Management und getesteter Skalierung auf bis zu 330.000 Docker-Container – ermöglicht Entwicklern das Erstellen von Hochleistungsanwendungen und integriert eine Micro-Services-Architektur ohne Latenz- oder Skalierungsbeschränkungen (Rockhopper II).

Sicherheits-Aspekte

Laut dem Gemalto „Breach Level Index“ waren von den fast 10 Milliarden Datensätzen, die seit 2013 gestohlen wurden, nur 4 Prozent verschlüsselt und daher für Hacker nutzlos. Mit der Fähigkeit, über 850 Millionen vollständig verschlüsselte Transaktionen pro Tag auf einem einzigen System zu verarbeiten, benötigen die neuen „schlanken“ Mainframes weder speziellen Raum, Kühlung oder Energie, sondern bieten eine durchgängige Verschlüsselung und Secure Service Container-Technologie für eine möglichst sichere Bereitstellung von Daten in großem Umfang. Das sind bis zu 10.000 verschlüsselte Transaktionen pro Sekunde!

IBM z – copyright IBM

Neben der verbesserten zHyperLink-Abdeckung ermöglichen die DS8880-Datensysteme jetzt auch den Einsatz von 10-Gigabit-Ethernet-Adaptern, um Daten schneller zu übertragen. Transparent Cloud Tiering (TCT) senkt den Verwaltungsaufwand für das Bewegen von Daten in und aus der Cloud in die DS8880-Einheit selbst. Dadurch wird die Mainframe-CPU-Auslastung für diese Art von Aufgaben in bestimmten Fällen bei der Archivierung großer Datensätze um bis zu 50% ­reduziert.
Mit dieser Ankündigung macht IBM die Leistungsfähigkeit von IBM Z einer noch breiteren Kundengruppe zugänglich – dabei geht es um extrem hohe Sicherheit mit umfassender Verschlüsselung, maschinellem Lernen, Cloud-Funktionen und leistungsstarken Datenanalysefähigkeiten. t

Weiterführende Literatur

Weiterführende Literatur zu IBM z14 Modellen: Viele weitere technische Details und eine Tabelle mit den ausführlichen Daten ist hier verfügbar:
https://public.dhe.ibm.com/common/ssi/ecm/zs/en/zsd03046usen/systems-hardware-z-systems-zs-data-sheet-zsd03046usen-20171115.pdf

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