Burgy Zapp von Schneider-Egestorf
Thema Geld – ROI
Sofort springen wir zur Frage der Kosten-Effizienz. Wie viel IT bekomme ich für mein IBM i Geld und war dieses gut angelegt im Vergleich zu anderen Plattformen?
Ja, 92,6 % der Befragten waren überzeugt, dass ihnen die IBM i einen besseren ROI als andere Plattformen gab. Gleichzeitig arbeiten 72% der Befragten in heterogenen IT Umgebungen und sind daher in der Lage die IBM i mit anderen Server-Platformen zu vergleichen. Tom Huntington stellt fest, dass eine derart hohe Kundenzufriedenheit sehr beachtlich ist.
Wer sind die Befragten?
23% Entwickler
20% Administratoren
15% CIO (und andere C-Level)
11% Applications Manager
10% IT Management
und andere. Die Befragten arbeiten für Firmen weit gestreut von weniger als 100 Beschäftigten (22%) bis zu über 10.000 Beschäftigten (10%). Produktion mit 21% ist die häufigste Branche, gefolgt von Finanzen (11%), Software-Entwicklung (11%) und Distribution (10%).
Thema Anwendungen und Prioritäten
Bei 46% der Befragten laufen über 76% der Business Anwendungen auf der IBM i. Gleichzeitig sind die wichtigsten Anwendungen zu 34% reine 5250 GreenScreen Anwendungen. Vielmehr scheinen die neuen Prioritäten nicht Grafik zu sein, sondern Stabilität (Hochverfügbarkeit) und Sicherheit. Ein Jahr zuvor (2016) waren die wichtigsten drei 58% Modernisierung, 39% Hochverfügbarkeit und 37% mobiler Zugriff. Sicherheit hat von 33% auf 72% als wichtigstes Thema aufgeholt und sogar Modernisierung abgeschlagen. Sicherheit könnte hier auch Hochverfügbarkeit beflügelt haben von 39% auf 57%. Wenn Sicherheit weiterhin ein so drängendes Thema bleibt, wird sich der Personalengpass an Sicherheits-Experten noch verschlimmern. Tom Huntington sieht goldene Zeiten für Sicherheits-Dienstleister, gerade wegen des Fachkräftemangels in dem Bereich.
Huntington beschreibt 2017 als Jahr in dem sehr viele Bestimmungen hinzugekommen sind oder erneuert wurden. Die Einführung von GDPR (DSGVO) und NY State Cybersecurity Law (NYDFS) für Finanzunternehmen hat viel Arbeit verursacht, aber auch das Update für PCI DSS and NIST 800-171 haben laut Huntington 2017 zum großen Jahr der Regularien gemacht.
Befragt danach, was ihnen bei der Planung von IT Umgebungen am wichtigsten ist, kommt für 2018 folgende Prioritätenliste zustande:
72% Sicherheit
57% Hochverfügbarkeit / Desaster Recovery
54% Modernisierung
44% IBM i Skills
33% IT Kosten senken
33% Datenwachstum
30% Analytics und Business Intellligence
28% Compliance und Regulierung
27% Mobiler Zugriff
18% Migration in die Cloud
14% Kapazitäten Planung
10% Enterprise System & SLA Management Tools
Dieser Trend wird sich ungebremst fortsetzen, fast 40% der Befragten behaupten noch immer keinen Regularien zu unterliegen. Huntington geht davon aus, dass diese 40% noch stark schrumpfen werden, sobald GDPR (DSGVO) im Laufe von 2018 besser verstanden wird; zudem werden andere Staaten/Branchen Cyber-Sicherheits-Bestimmungen verabschieden.
Thema Sicherheit
72% der Befragten gaben Sicherheit als sehr wichtig an, aber ein Großteil der Unternehmen hat keine grundlegenden Sicherheits-Maßnahmen eingeführt und planen auch nicht dies zu tun. 26% sagen, das Management unterschätze die Risiken und 23% geben den Mangel an Sicherheits-Budget als große Herausforderung an. Auch der schnelle Technologie-Wandel 34% ist Teil des Problems. Die Gefahren selbst ändern sich auch ständig 38%, der Fachkräfte-Mangel / Kompetenz-Mangel ist genauso schlimm und vor lauter Sicherheit sehen 39% die Balance zwischen Sicherheit und Effizienz bedroht.
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Anwendungs-Entwicklung
70% der Befragten nutzen auf ihrer IBM i eine Eigenentwicklung. Huntington analysiert hierzu: Weiterhin nutzen 87,5% der befragten Unternehmen RPG für Neuentwicklungen auf der IBM i. Noch bemerkenswerter ist die zusätzliche Einbindung zusätzlicher Programmiersprachen, besonders Open Source Entwicklungs-Tools (75%). Außerdem wurden sehr viele zusätzliche Sprachen schriftlich der anzukreuzenden Liste hinzugefügt. Apache hat Huntington wenig überrascht, die häufige Nutzung von PHP hingegen sehr erfreut. Aus der regen Nutzung von Node und Python schließt er, dass diese für Modernisierung eingesetzt werden, z.B. Mobile- und Web-Anwendungen. In einem anderen Kontext projiziert er, dass Web Frontends Grafische Frontends zusehends verdrängen werden, weil die Arbeitspslätze nicht mehr mühselig eingerichtet werden müssen, was Kosten spart. Git hat auch sehr schnell – seit der Verfügbarkeit April 2016 – Fuß gefasst und liegt bereits bei 11,7% Auch wir teilen seine Erwartung, dass noch mehr Open Source Tools eingesetzt werden, wenn IBM weiterhin neue Sprachen der IBM i Plattform hinzufügt.
Literatur
Hauptquelle mit weiteren Zahlen und Analysen:
Huntington, Tom (2018). 2018 IBM i MARKETPLACE SURVEY RESULTS. City West Parkway: HelpSystems
Ergänzend wurden die beiden Vorgänger-Umfragen indirekt herangezogen, um die Vergleichszahlen einpflegen zu können. Diese wurden aus den folgenden Artikeln zitiert:
Ohne Autor (2015) Licht ins Dunkel: Einsichten und Aussichten zu IBM i, In: NEWSolutions, 2015, 08/09-15, S.16-20, ISSN 1617-948X
Isabella Pridat-Zapp (2016) Einsichten & Aussichten zu IBM i – revisited, In: NEWSolutions, 2016, Nr. 5, S.8-12, ISSN 1617-948X