IBM hat am 9. Mai neue Bandspeicher sowie erweiterte Archivierungs- und Deduplizierungsangebote angekündigt. Diese sollen Kunden dabei helfen, ihre Daten effizienter zu speichern und aus den großen Datenmengen zuverlässig Erkenntnisse zu gewinnen. Die Informationen, die mittlerweile aus einer sehr hohen Anzahl an Sensoren, mobilen Geräten, sozialen Netzwerken, Cloud Computing und dem Internet generiert werden, wachsen dramatisch. Laut IDC steigt zur gleichen Zeit die Nachfrage nach höherer Speicherkapazität im Zeitraum 2009 bis 2014 weltweit um jährlich durchschnittlich 49,8 Prozent. Dies zeigt, daß Kunden neue Technologien und Wege benötigen, um einen Nutzen aus dem wachsenden Datenvolumen, der Verschiedenartigkeit und der Geschwindigkeit von Information gewinnen zu können.
Daher investiert IBM weiter in die Fortentwicklung der Bandspeichertechnologie. Diese stellt einen kostengünstigen und effizienten Weg dar, um große Mengen an Daten zu speichern. So stellt IBM in diesem Zusammenhang sieben signifikante Verbesserungen seines Bandspeicherportfolios und anderer Speicherarchivierungsprodukte vor.
Die Ankündigungen beinhalten unter anderem das branchenweit erste Bandverwaltungssystem, das mehr als 2.7 Exabyte an automatisiertem und günstigem Speicher bietet. Darauf könnte fast dreimal die Menge der mobilen Daten gespeichert werden, die 2010 in den USA erzeugt worden sind. Ein Exabyte entspricht 10hoch18 Bytes, das sind eine TRILLION Bytes oder eine Milliarde mal eine Milliarde Bytes – eine schier unvorstellbare Datenmenge, die gut einem Stapel an je einen Zentimeter dicken Büchern entsprechen würde, der zehn Millionen Kilometer hoch wäre.
IBM System Storage TS3500 Bandspeicherbibliothek
Die IBM System Storage TS3500 Bandspeicherbibliothek basiert auf einer neuentwickelten Shuttletechnologie – einer mechanische Einrichtung, die bis zu 15 Bandspeicherbibliotheken zu einer einzigen Hochkapazitätsbibliothek verbindet,. Dadurch wird eine hochverfügbare Verwaltung zu geringen Kosten erzielt. Die TS3500 bietet bis zu 80 Prozent mehr Kapazität als ein vergleichbares Oracle Bandspeicherbibliothekensystem und besitzt somit die derzeit größte Kapazität in der Branche. Sie ist damit ideal für die weltweit größten Datenarchive.
Beispielsweise sind zwei TS3500 Bandverwaltungssysteme beim National Institute of Water & Atmospheric Research (NIWA) in Neuseeland in Einsatz. Sie unterstützen dort einen POWER-Supercomputer für wissenschaftliche Aufgaben in den Bereichen Energie, Luft- und Raumfahrt, Wetter und Klimaforschung. Die dortigen Bibliothekssysteme umfassen zusammen circa 5 Petabyte an Daten, umgerechnet mehr als 1 Million DVDs. Von der Datenmenge her gesehen bedeutet das, daß, wenn jede Minute eine DVD in das Bandarchiv überschrieben würde, es mehr als zwei Jahre dauern würde, bis die Kapazität ausgeschöpft wäre.
1952 brachte IBM das erste Magnetband zur Datenspeicherung auf den Markt und ist somit Pionier in diesem Bereich. In der 100-jährigen Geschichte der IBM, die derzeit in den „100 Icons of Progress“ (www.ibm100.com) dargestellt wird, ist dies ein wichtiger Meilenstein. Die Tapes wurden seitdem kontinuierlich weiterentwickelt und heute kündigt IBM das IBM System Storage TS1140 Bandlaufwerk an, das 2 Millionen mal mehr Daten speichern kann als das erste Bandlaufwerk der IBM. Das TS1140 enthält weniger, aber dafür effizientere Komponenten und verbraucht dadurch bis zu 64 Prozent weniger Energie bei bis zu 80 Prozent höherer Leistung im Wettbewerb zu einem vergleichbaren Oracle Laufwerk. So können Kunden ihre Produktivität bei vergleichsweise geringeren Kosten verbessern.
Gerade in Branchen wie dem Gesundheitswesen oder bei Medienunternehmen bietet Magnetbandspeicherung neue Möglichkeiten, um kostengünstig und energieeffizient die dort vorhandenen großen Archive und vielfältigen Informationen zu sichern. Die Menge an digitalen Archiven, die auf Tape gespeichert werden, wächst laut der Enterprise Strategy Group zwischen 2010 und 2015 um das sechsfache. Mit über 40 Prozent Marktanteil, gemessen am Umsatz, ist IBM gegenüber den Wettbewerbern HP und Oracle im Bandspeichermarkt derzeit in einer starken Marktstellung.
Filesystem für IBM Libraries
Am 9. Mai hat IBM auch ein Filesystem für IBM Libraries angekündigt. Mit der von IBM entwickelten IBM Linear Tape File System Library Edition (LTFS LE) wird ein einfacher und kosteneffizienter Zugang für die Verwaltung der Bandbibliotheken, umfangreichen Archivdaten und digitalen Assets ermöglicht. LTFS-Kunden können die auf der 5. Generation des LTO-Tapeformats, eines offenen Bandspeicherformats, gesicherten Daten jetzt effizienter indizieren, sichern, abrufen und verteilen. Mit dieser Technik können beispielsweise Daten auf einem 50PB-Bandarchiv wie ein USB-Stick angesteuert werden.
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