Wissen ist Macht – vom Nutzen der Personalmessen

10. September 2017 | Von | Kategorie: Messen, Veranstaltungen

Der Wandel der Arbeitswelt betrifft uns alle. Welche Tätigkeiten/Personengruppen werden in Zukunft gefragt sein – beziehungsweise nicht mehr gefragt sein? *1 Inwiefern werden Arbeitsabläufe und Arbeitsumgebungen ganz anders gestaltet? Ist jeder Fachabteilungsleiter ein Experte für digitale Transformation und Industrie 4.0 oder sitzen diese Experten eher in den HR-Abteilungen oder eigentlich nur in der IT?*2

von Isabella Pridat-Zapp

Ein große Gefahr besteht darin, wenn kleinere Unternehmen und öffentliche Verwaltungen davon ausgehen, ihre Mitarbeiter seien ja bereits Experten für Digitales, wenn nicht gar Experten für Industrie 4.0 Projekte, da sie ja alle täglich mit Smart Phones, Tablets, teils auch mit Smart Homes und bald mit digital angebundenen KFZ umgehen.*3 Diese überspitzte Formulierung würden die Leitungen dieser Organisationen sicher als unzutreffend weit von sich weisen – zu Recht?

Die unglaubliche Vielfalt und Fülle der Informa­tionen, die es ermöglichen, eine optimale Marschroute für die eigene Organisation festzulegen, wird auf der Zukunft Personal (19.-21.09.2017 in Köln) demonstriert. Die Zukunft Personal ist Europas größte Messe für Personalmanagement. Das Themenspektrum reicht von Recruiting-Software, Talent-Management und digitalen Personaldienstleistungen über betriebliche Weiterbildung mit eLearning, Leadership und Arbeitsrecht bis hin zu Personal-Software als Cloud-Lösung und Hardware für Zutrittskontrolle, Personen-Ortung und mehr.

Im jährlichen Wachstum dieses Kongressbereichs der Personal-Messen spiegelt sich die wachsende Informa­tionsflut wider. Die Zukunft Personal 2017 hat über 450 Vorträge internationaler Sprecher avisiert. Darunter Keynotes zu den Arbeitstrends von Morgen. Drei Tage lang eröffnen auf über 15 Bühnen Koryphäen aus Wirtschaft und Wissenschaft Perspektiven auf die „Work:olution“.

Wege in eine Kultur der Veränderung und zu einem veränderten Umgang mit dem Neuen zeigt der bekannte Wissenschaftsjournalist Ranga Yogeshwar in seiner Keynote auf. Die Welt wächst in der Folge der neuen technischen Möglichkeiten zu einem vernetzten globalen System hoher Heterogenität zusammen. Der Moderator der Fernsehsendung „Quarks & Co.“ erläutert, welche Auswirkungen der aktuell spürbare Innovationsschub haben wird.

Vice President of Human Resources bei IBM Europe, Gary Kildare, spricht über die Umwälzungen, die uns der Einsatz von AI in der Arbeitsumgebung bescheren wird. Die meisten davon bieten eine große Arbeitserleichterung und Befreiung von nervtötend langweiligen Wiederholungstätigkeiten. Doch ist dies auch ein heißes Thema, respektive ein heißes Eisen, denn schon der kleine Bereich der besseren Workplace Efficiency – Erfassung und Auswertung der arbeitsbezogenen Daten durch die AI in Verbindung mit Verbesserungsvorschlägen – kann künftig die Gemüter auf Betriebsrats- und Gewerkschafts-Meetings stark erhitzen.

Sicher ist: Die Digitalisierung stellt die Gesellschaft vor Herausforderungen, die gerade erst ansatzweise verstanden werden. Sie erfordert Mut zur Veränderung und zu einem neuen Denken bezüglich der Arbeit. Wer sehen will, wo die Chancen jenseits der Technokratie liegen, muss neue Perspektiven annehmen.

Prof. Julian Nida-Rümelin, Kulturstaatsminister a.D. und Philosoph, verortet die heutige Gesellschaft erst am Anfang der technologischen Revolution und erläutert in seinem Vortrag, warum der notwendige Fortschritt ohne kühne Entscheidungen nicht zu bewerkstelligen ist.

In seiner Keynote erläutert Prof. Dr. Tobias Kollmann, welche Voraussetzungen geschaffen werden müssen, damit die digitale Transformation von den Mitarbeitern im Unternehmen erfolgreich umgesetzt werden kann.

Im Trendforum Recruiting*4 steht die Frage im Mittelpunkt, wie wir in Zukunft rekrutieren werden. Bringen Chatbots mehr Bewerber?

Im Trendforum Digital Culture stehen die Herausforderungen der digitalen Transformation auf der Agenda: Wie können Veränderungen im Unternehmen begleitet und aktiv vorangetrieben werden? Wie wird HR selbst zu einem glaubwürdigen Vorbild?

Auf der Zukunft Personal bieten sich viele Gelegenheiten, sich ein sehr fundiertes Bild der heutigen und künftigen Möglichkeiten zu verschaffen. So auch bei den HR-Experten von IBM.

Die Referenten Karin Fuhry und Roger Haenggi von IBM beantworten auf der Zukunft Personal 2017 Besucherfragen zur digitalen HR-Transformation durch Nutzung der intelligenten IBM Watson Talent Appikationen, wie Recruitment Optimierung, Karriere Coaching, personalisierter, digitaler Lernmarktplatz, virtuelle Agenten für das Service Center, sowie People Analytics für die strategische HR Planung.

Auf Basis von IBM Watson Analytics haben Personalabteilungen die Möglichkeit, praktisch beliebige Personaldaten genauer zu untersuchen: Es können einfach Fragen eingegeben werden, um die Auswirkungen von Personalentscheidungen besser zu verstehen und zu prognostizieren. IBM Personality Insights, das sich Besucher auf der Zukunft Personal vorführen lassen können, extrahiert und analysiert aufgrund weniger einzugebender Worte die Bedürfnisse und Werte, um Empfehlungen zu geben, wie individuell mit einer Person interagiert werden sollte. Ein sehr nützliches Erkenntnis-Tool scheint auch IBM Talent Insights zu sein, das aus sehr grossen HR Datenmengen, also Big Data in HR, einfach und super schnell Erkenntnisse und Vorhersagen ermittelt. Mit Analytics und künstlicher Intelligenz werden HR-Abteilungen zukünftig verstärkt Einfluss auf Unternehmensentscheidungen nehmen.

Als Gesprächspartner für strategische Überlegungen der Besucher ist Sven Semet, HR Thought Leader IBM Deutschland vor Ort.

Weiterführende Literatur

*1 hierzu lesen: IT und HR, S. 45/46, „..Beschäftigte mit niedriger oder durchschnittlicher Ausbildung auf Positionen ausweichen müssen, die Skills erfordern, …die Kreativität und soziale Intelligenz erfordern.“
*2 hierzu lesen: IT und HR, Rubrik: Federführend – HR oder IT oder CEO oder?, ab Seite 32
*3 hierzu lesen: IT und HR, S. 19, „Beispiel für eine Fehlinvestition“
*4 hierzu lesen: IT und HR, Rubrik: Mitarbeiter finden und halten, ab Seite 112

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