Zur Artikelserie Round Table: „Die Zukunft der iSeries – eine Round Table Diskussion.
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10 Autoren der NEWSolutions trafen sich in Westminster, Colorado, zu einer offenen Diskussion über die neue IBM iSeries Marktausrichtung, den Status der IBM WebSphere Strategie und über Schritte, die iSeries Entwickler und Manager für ihre Karriere unternehmen sollten.Als Ergänzung zu den bereits erschienenen Teilen des Artikels lesen Sie hier zusätzliche Diskussionsbeträge. Teil 1 des Artikels ist in der Dezemberausgabe 2005 der NEWSolutions erschienen, Teil 2 lesen Sie in Januarausgabe 2006.
Der nachfolgende Auszug gibt zusätzliche Beiträge aus einer Diskussion wieder, die in Westminster, Colorado, aufgezeichnet wurde. Diese Diskussion war Teil der alljährlich stattfindenden Autorenkonferenz der NEWSolutions, die Moderation hatte Paul Conte (PC). An der Konferenz nahmen darüber hinaus teil: Mel Beckman (MB), Don Denoncourt (DD), Sharon Hoffman (SH), Nahid Jilovec (NJ), Scott Klement (SK), Bryan Meyers (BM), Michael Otey (MO), Dan Riehl (DR) und Carson Soule (CS).
PC: IBM hat kürzlich eine größere Marketingkampagne gestartet, um das Interesse an der iSeries neu zu beleben. Ich möchte Ihnen die Frage stellen, was Ihrer Ansicht nach – entweder aus Marketingsicht, aus technischer Sicht oder aus irgendeinem anderen Betrachtungswinkel – die wesentlichste Einzelmaßnahme ist, die IBM anstoßen könnte, um das Interesse an der iSeries neu zu beleben?
CS: Ich denke, wenn die Frage so leicht zu beantworten wäre, hätte ich die Antwort bereits veröffentlicht und mir damit Ruhm und Ehre verdient. Die Standardantworten betreffen überwiegend Probleme, die auf den ersten Blick einfach zu beseitigen erscheinen, wie beispielsweise die Abschaffung der Gebühren für interaktive Benutzer, die Komplettierung der RPG-Modernisierung usw. Suchen Sie sich Ihre Lieblingsantwort aus – mir scheint, jedermann hat da so seine eigenen Vorstellungen. Aber ich denke, die Herausforderung, diese Dinge zu verändern, wird einige Zeit in Anspruch nehmen und ich sehe nicht, wie Marketing dieses Problem lösen soll. Es werden dabei eine Reihe grundlegender Dinge berührt, die sich alleine durch Marketing nicht bereinigen lassen.
Ich bin mir dessen bewusst, dass die iSeries Gemeinde nach mehr Marketing ruft. Ein allgemeines Markenbewusstsein ist sicher eine gute Sache, aber es ist an die Tatsache geknüpft, dass das zugrunde liegende Produkt existenzfähig ist und über ausreichende Nachfrage verfügt. Und das gilt im Augenblick leider nur innerhalb der iSeries Gemeinde, die derzeit eher eine schrumpfende Gruppierung ist. Wenn Sie also im Marketing tätig wären und sich auf der Suche nach einer Lösung die Frage stellen würden: „Was müsste ich tun, um dieses System für Nicht-iSeries Kunden interessant zu machen?“, finden Sie aus reiner Marketingsicht nicht viele Ansatzpunkte. Die Herausarbeitung des Wertes ist – gleichwohl das ja nicht falsch ist – nicht das, wonach die Leute suchen. Wissen Sie, die Sache mit den Gesamtbetriebskosten (Total Cost of Ownership) funktioniert nicht gut, wenn die Leute eher kurzfristig denken und planen – und das ist genau das, was sie heutzutage tun. Ich denke also, dass es in dieser Hinsicht einige wirkliche Herausforderungen gibt. Das Problem ist offensichtlich sehr viel tiefgreifender als die Frage: „Welche Nachricht soll mein Marketing vermitteln und soll ich als Medium das Wall Street Journal und das Fernsehen wählen?“ Ich bin der Überzeugung, dass die Antwort eher auf der Systemseite als im Marketing zu finden ist.Dort gibt es doch einige sehr positive Signale: Ein Teil der Zusammenführung von pSeries und iSeries Hardware ist z. B. ein solches positives Signal. Sicher beinhaltet die Power Processor Road Map viel Positives für die iSeries, ich denke aber, dass es aus technologischer Sicht einige tiefgreifende Dinge gibt, die erstmals in der iSeries umgesetzt und konsequent weiterentwickelt wurden und das eben dies die Dinge sind, die sich ausbauen lassen. Es wird sich zeigen, wie sich der Ansatz weiterentwickelt, die IOPs aus der Hardware zu entfernen. Damit würde ein weiteres Element entfallen, das die iSeries in einer Weise proprietär macht, die heute nicht mehr unbedingt als zeitgemäß erachtet wird. Ich denke, das hätte durchaus etwas Positives. Überdies ist es eine unbestreitbare Tatsache, dass wir in einer ASCII Welt immer noch auf EBCDIC fixiert sind. Wir beschäftigen uns in einer Welt, die sich in Richtung Storage Area Networks entwickelt, immer noch mit Themen rund um das Einspeicherkonzept. Die Auflistung solcher Themen lässt sich noch fortsetzen: Wir beschäftigen uns immer noch mit einer 5250-Maschine, wir haben immer noch mit einer zeichenbasierten Schnittstelle im Betriebssystem zu tun usw. Ich denke, es gibt auf diesem Gebiet einige echte Herausforderungen zu bewältigen. Nicht unbedingt technische, sondern eher konzeptuelle Herausforderungen.
PC: Wie wäre es mit ein paar Beispielen, bei denen, wenn Rochester ankündigte: „Hier ist das, was wir aktuell zu tun gedenken“, die Leute sagen würden: „Ja, das macht Sinn. Das berührt tatsächlich wirkliche Kernproblematiken.“ Fällt Ihnen dazu etwas ein?
MB: Nun, ich bin der Meinung, dass eines der wirklich optimalen Dinge die iSeries Datenbank ist. Es sind nicht die Anwendungen, denn gute Anwendungen lassen sich auch auf anderen Plattformen erstellen. Dort gibt es unter Umständen sogar noch bessere Möglichkeiten. Ich denke also, wenn die iSeries sich zu einer extrem schnellen, gekapselten und universellen Datenbankmaschine mit einfacher Anwendungsunterstützung entwickeln würde, die auf einfache Weise Replikationen unterstützt und über leicht zu handhabende Hochverfügbarkeitselemente verfügt, dann könnte man ihr eine aussichtsreiche Zukunft im High-End Markt vorhersagen.
Aber möglicherweise wird das System nicht außerhalb der gegenwärtigen iSeries Gemeinde wachsen, weil es den Menschen keine besonders attraktiven Funktionen für die Entwicklung neuer Anwendungen bietet. Sie könnten ein solches System erwerben, um darauf beispielsweise umfangreiche existente Anwendungen abzuwickeln, aber ich sehe nicht so recht, wie jemand, der für Neuentwicklungen auch ein Windows- oder Oracle-basiertes System einsetzen könnte, sich für ein iSeries System entscheiden wird. So, denke ich, wird die Datenbank der Schlüssel dazu sein, das iSeries System zu erhalten.
MO: Aus meiner Sicht muss Rochester – sollen die Marketingbemühungen Erfolg haben – darauf achten, dass die Stärken der iSeries wirklich herausgearbeitet werden und dass die Informationen draußen im Markt die richtige Zielgruppe erreichen, nämlich die IT Manager und die IT Fachkräfte. Die iSeries verfügt über sehr hohe Integrationsfähigkeiten sowohl auf der Dateisystem- als auch auf der Datenbankebene. Zugriffe sind mit standardisierten Datenbankzugriffen wie ODBC, OLE DB, .NET in gleicher Weise unterstützt wie auf andere relationale Datenbanken wie beispielsweise SQL Server. Das IFS bietet einen Dateisystemzugriff, der mit dem Windows Dateisystem vollständig kompatibel ist.
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