Das ZDF setzt auf hohe Performance im Recovery-Ernstfall

12. November 2008 | Von | Kategorie: Hochverfügbarkeit, Security

Großrechner, Unix-Server und dezentrale Windows NT-Netzwerke werden im Sinne eines aufeinander abgestimmten und Anwender-Nutzen-orientierten DV-Betriebes eingesetzt. Dabei legt das ZDF großen Wert auf die Integration der verschiedenen IT-Systeme, die von der zentralen DV-Abteilung installiert, betrieben, gepflegt und gewartet werden.


Gesicherte Daten

von Karlheinz Krollmann

Über den AutorEin Bericht von Karlheinz Krollmann, DV-Betrieb und Infrastruktur ZDF Mainz

Ein Datencrash im ZDF kann fatale Folgen haben:

Können die ca. 5000 Anwender in den verschiedenen Fachabteilungen und Studios der Mainzer Sendeanstalt nicht mehr auf ihre Daten zugreifen, kann der Programm- und Verwaltungsbetrieb innerhalb kürzester Zeit empfindlich gestört werden. Dementsprechend hoch sind die Anforderungen der IT-Verantwortlichen bei der Einführung einer neuen Backup- und Recovery-Software, die im Jahre 1999 realisiert wurde: Modernste Technologien wie ein LAN-freies Backup sowie die nahtlose Integration einer einheitlichen Softwarelösung in die existierende, Host-basierte hochperformante Hardware-Infrastruktur waren gefordert. Denn angesichts des 24-stündigen Sendebetriebes war für die Verantwortlichen klar, dass eine vollständige Datensicherung wenig nützt, wenn Backup und Recovery zuviel Zeit beanspruchen.

Das ZDF zählt – nach eigenen Angaben – mit einem Betriebshaushalt

von ca. € 1800 Mio. und rund 3.600 festangestellten Mitarbeitern zu den großen Arbeitgebern im Rhein-Main-Gebiet. Rund 1 Mio. Quadratmeter umfasst das Grundstück des ZDF-Sendezentrums auf dem Mainzer Lerchenberg. Über den Dächern der Gutenberg-Stadt produziert das Mainzer Unternehmen täglich Sendungen, die via Satellit nicht nur deutschlandweit, sondern seit August 1993 auch in ganz Europa ausgestrahlt werden.

Großrechner, Unix-Server und dezentrale Windows NT-Netzwerke werden im Sinne eines aufeinander abgestimmten und Anwender-Nutzen-orientierten DV-Betriebes eingesetzt. Dabei legt das ZDF großen Wert auf die Integration der verschiedenen IT-Systeme, die von der zentralen DV-Abteilung installiert, betrieben, gepflegt und gewartet werden.

IT-Konsolidierung angestrebt

Mit den Bestrebungen, die Informationstechnologie zu konsolidieren und Unternehmensanwendungen, die auf verschiedenen IT-Plattformen wie OS/390, Unix und Windows NT betrieben werden, zu integrieren, entschied sich das Unternehmen im Jahre 1998, auch eine einheitliche Backup- und Recovery-Umgebung zu installieren. Bis dahin hat der zentrale DV-Betrieb im Open Systems-Umfeld zwei Backup-Lösungen betrieben: Eine für die Datensicherung der Unix-, das heißt Sun Solaris-Server, und eine weitere für die Daten der Home- und Gruppenlaufwerke, die unter Windows NT betrieben werden. Wesentliches Ziel bei der Einführung einer einheitlichen Lösung war es, die beiden dezentralen Plattformen über eine Benutzeroberfläche zu sichern und die gesicherten Daten unter die Verwaltung des zentralen Hosts zu stellen. Darüber hinaus versprachen sich die Verantwortlichen durch die Einführung einer State-of-the-Art-Lösung eine merkliche Performance-Verbesserung für die Sicherung und Wiederherstellung dezentraler Daten. Die existierenden Lösungen waren LAN-basierend und belasteten damit das Netzwerk während der Datensicherung und, wenn nötig, auch Datenwiederherstellung erheblich.

Es war abzusehen, dass durch ein geändertes Anwenderverhalten und die Nutzung von Internet-Anwendungen die dezentral erzeugte Datenmenge ansteigen würden. Darüberhinaus plante das ZDF zu diesem Zeitpunkt bereits, Anwendungen wie beispielsweise das Reisekostenabrechnungs-System vom Host auf Windows NT zu portieren, was wiederum einen Anstieg dezentral erzeugter Datenmengen bedeutet.

Sicherung von NT- und Unix-Servern über einheitliche Konsole

Die Suche nach einer Software-Lösung, die über eine einheitliche Management-Ebene sowohl Sun Solaris als auch Windows NT sichert und sich zudem noch an den zentralen Mainframe anbinden lässt, reduzierte die Herstellerauswahl auf die technologisch führenden Speicher-Software-Anbieter auf dem Markt. Eine wesentliche Rahmenbedingung bei der Softwareauswahl lag in der Möglichkeit einer Unterstützung des existierenden Tetragon Plattensubsystems. Weiterhin sollte die Lösung ein Standard-TCP/IP-Protokoll unterstützen. Aus Performance-Gründen war darüber hinaus gefordert, dass die Software eine inkrementelle Sicherung ermöglicht und zudem LAN-frei konfigurierbar ist.

Die Marktanalyse unter den in Frage kommenden Herstellern ergab, dass die meisten Anbieter Lösungen für die funktionalen Backup-Anforderungen boten. Jedoch stellte die Anforderung, ein Host-kompatibles Produkt einzusetzen, ein K.O.-Kriterium für eine Vielzahl von Standard- software-Produkten dar. Von den Host-kompatiblen Softwarelösungen unterstützte nur eines die vom ZDF eingesetzten Tetragon sowie Lightning Plattensysteme der Fa. Hitachi: Tantia Harbor Backup von Tantia Technologies, Boulder/USA (eine Tochtergesellschaft der Beta Systems Software AG, Berlin) bietet ein LAN-freies Backup/Recovery und Datenmigration für Storage Area Network- (SAN-) Umgebungen und ist zudem für eine Integration in Tetragon-Systeme ausgelegt.

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