Autor: Gartner Inc.
Analyse
Hintergrundinformation
Dieser Hype Cycle befasst sich mit Trends und Technologien, die für einen ERP-Planer wichtig sind. Hier werden die Technologien besprochen, die man in Betracht ziehen muss, um sicherzustellen, dass die ERP Strategie der Organisation zum Unternehmenswert beiträgt und zu seiner Geschäftstätigkeit, und dem Benutzer innovative Möglichkeiten eröffnet. Insbesondere fokussiert der Hype Cycle sich auf die Technologien, die hinter den vielversprechendsten, tiefgreifendsten und damit schwierigsten Umbrüchen im Bereich ERP der letzten 20 Jahre stehen – postmodernes ERP. Dieser Fokus hat in 2014 einen sehr dichten Hype Cycle hervorgebracht, wobei die meisten Technologien entweder ganz oben im Bereich der höchsten Erwartungen angesiedelt sind oder aber stark abrutschen in die Talsohle der Enttäuschung. Eine Ausnutzung der erfolgreichen Technologien und Trends durch zielgerichtete ERP Investitionen kann eine strategische Neuausrichtung der Organisation – besonders im Bereich Digitalisierung – in Richtung größerer Beweglichkeit und optimierten Geschäftsresultaten ermöglichen.
Der Hype Cycle mag den Eindruck erwecken, dass die Auswirkungen des postmodernen ERP und anderer tiefgreifender Technologien ein Stück in der Zukunft liegen, doch dies ist irreführend. Bei ERP handelt es sich um eine langfristige Investition und so müssen die Organisationen jetzt im Rahmen eines 2- bis 5-Jahres-Planes denken. Während der Hype um diese neuen Technologien sich aufheizt, wird der Markt zunehmend undurchsichtiger. Deshalb müssen CIOs und führende Anbieter jetzt planen, ob und wann sie diese Technologien einführen wollen, um plötzlichen Anforderungs-Änderungen nicht ausgeliefert zu sein.
Der Hype Cycle
Im Lauf der letzten 30 Jahre hat sich die ERP Technologie von der ursprünglichen Ansammlung von Einzellösungen hin zu einer zunehmend komplexen, umfassenden integrierten Komplettlösung entwickelt, die den Anspruch erhebt „alles abzudecken“. Unternehmen haben über 1 Billion US$ ausgegeben auf der niemals endenden Suche nach der integrierten ERP Lösung. Allerdings haben die meisten feststellen müssen, das „one size“ nicht für alle passt, die Reaktionsfähigkeit des Unternehmens und sich bietende Gelegenheiten wurden geopfert im Namen der Integration, doch eine alleinseligmachende Wahrheit blieb ein trügerisches Versprechen. Im Zeichen von glaubwürdigen Cloud-Angeboten und ausgereifteren Alternativen sowie neuen Technologien in den Bereichen Mobile und Social Business, orientieren sich die Organisationen zunehmend weg vom dem monolythischen Komplettlösungs-Ansatz, hin zu einem weit flexibleren ERP Modell mit verschiedenen Standbeinen. Die konditioniere Forderung nach einem on-premise Komplettlösungsansatz von einem einzigen großen ERP-Anbieter (d.h. monolythisches ERP) ist tot und wurde durch ein Konzept ersetzt, das wir als „postmodernes ERP“ bezeichnen. Unter postmodernem ERP verstehen wir die Entflechtung der ERP-Komplettlösung in lose verbundene Anwendungen, die unabhängig von Prozess-Vorgaben funktionieren und die Vorzüge von Cloud, Mobile und Social Technologien nutzen sowie flexibel auf Prozessanforderungen reagieren können.
Die postmoderne ERP Bewegung hat das Potential, die heutige ERP-Welt bis in ihre Grundfesten hinein zu erschüttern. Das Machtverhältnis ist dabei, sich rasch von den großen ERP-Anbietern weg, hin zu den ERP-Anwendern zu verlagern. Bei der Frage nach neuen Funktionalitäten oder neuen geschäftliche Anforderungen wendet man sich nicht mehr an den ERP-Anbieter, vielmehr suchen die Unternehmen neue Technologien und deren Anbieter, um Flexibilität zu gewinnen, die es ermöglicht, geschäftliche Gelegenheiten zu ergreifen. Ein großer Anteil (oder sogar alle) der erforderlichen ERP Funktionalitäten wird als Cloud Service genutzt werden oder via Geschäfts-Prozess-Outsourcing. Hieraus ergibt sich eine Anbieter-Landschaft, die sowohl dynamisch als auch verwirrend ist. Um hier Herr der Lage zu bleiben, bedarf es einer starken ERP Strategie, um alle Klippen zu umschiffen und nicht in eine willkürliche Ansammlung von Einzellösungen zurückzufallen.
Führende ERP Anbieter und CIOs sehen sich heute einer verwirrenden Vielfalt von Technologien und Anbietern gegenüber. Um in dieser chaotischen Umgebung ihr Anwendungs-Portfolio zu ordnen, wenden sie sich zunehmend einer Pace-Layered Application Strategy * zu. So hat sich diese im aktuellen Hype Cycle wieder weiter nach oben bewegt. Das pace-layered Framework und die in diesem Zusammenhang verwendeten Begriffe, ermöglichen es ERP Anbietern, CIOs und der Unternehmens-Organisation, das Anwendungs-Portfolio mit der Unternehmensleitung durchzusprechen und festzumachen, wo investiert werden muss. Aus dem Pace-layering ergeben sich Ansatzpunkte für Anwendungs Portfolio Management (APM) Aufgaben. Das APM wird mit der zunehmenden Etablierung des postmodernen ERP und der zunehmenden Anzahl von an der Lösungs-Mischung im Unternehmen mitwirkenden Anbietern, an Bedeutug gewinnen. Allerdings soll darauf hingewiesen werden, dass der für das Erreichen der Spitze angesetzte Zeitraum für diese Disziplin im Hype Cycle 2014 mit mehr als 10 Jahren angesetzt wurde, während im Hype Cycle 2013 noch von 5-10 Jahren ausgegangen wurde. Hierin spiegelt sich die verbreitete Unausgegorenheit dieser Disziplin und die Schwierigkeiten, mit denen sich die meisten Unternehmen bei ihrem nutzbringenden Einsatz konfrontiert sehen.
Noch nicht Abonnent? Sonderaktion nutzen.
In NEWSolutions veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung von Gartner Inc.
Diese Erkenntnisse stammen aus einer detail-reichen Studie, die bei www.gartner.com eingesehen werden kann.
*Gartners Pace-Layered Application Strategy ist eine Methode, um Anwendungen zu Kategorisieren, Auszuwählen, Managen und Planen damit Unternehmens-Entwicklung, -Differenzierung und -Innovation vorangetrieben werden.